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Ruhrgebiet: Helferin in Not kriegt nach Kriegsausbruch in Israel Droh-Anruf – „Mir macht keiner Angst!“

2022 half Sina Mind im Ruhrgebiet den geflüchteten Familien aus der Ukraine. Nun will jemand verhindern, dass sie das auch für Israelis tut.

Ruhrgebiet Sina Mind
© Chaleen Goehrke/ DER WESTEN

Terroristen der Hamas greifen Israel an - Netanjahu kündigt Vergeltung an

Bewaffnete Terroristen der Hamas haben am Samstag das benachbarte Israel angegriffen. Zunächst begann die islamistische Hamas mit Raketenangriffen auf israelische Städte.

Beim gemeinnützigen Verein Lichter-Kinder „LiKI“ in Gladbeck (Ruhrgebiet) stehen die Türen für hilfsbedürftige Menschen immer offen. Im März 2022 gründete Sina Mind den Verein, um ukrainischen Flüchtlingen eine Starthilfe in Deutschland zu geben.

Inzwischen kommen vorwiegend Senioren in die Hochstraße 50 nach Gladbeck, um jeden Freitag kostenlos Lebensmittel abzuholen (hier mehr dazu). Doch nicht alle Menschen reagieren auf die Hilfsbereitschaft der 38-Jährigen mit Dankbarkeit – wie ein bedrohlicher Anruf nun beweist.

Ruhrgebiet: „Mir macht keiner Angst!“

„Es war ein anonymer Anrufer, der mir davon abgeraten hat, den Israelis die gleiche Hilfe anzubieten, wie ich es letztes Jahr für die ukrainischen Flüchtlinge getan habe. Ansonsten würde man mir den Laden demolieren“, berichtet Sina Mind gegenüber DER WESTEN. Nachdem die Terrorgruppe Hamas am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel startete, herrscht Krieg. Auf Seiten der Israelis und der Palästinenser gibt es bereits Tausende Tote, viele Menschen flüchten aus Angst. Wenn es nach dem Unbekannten geht, sollen zumindest israelische Flüchtlinge im LiKi keine Unterstützung bekommen.

Der Anrufer legte unverzüglich wieder auf, sodass die 38-Jährige gar keine Chance hatte, zu antworten. Doch das holt sie nun mit aller Deutlichkeit nach: „Mir macht damit keiner Angst. Ich schicke hier definitiv niemanden weg, der in Not ist. Mir ist dabei komplett egal, wo diese Person herkommt. Für mich gibt es nur eine Nationalität und die heißt Mensch.“ Sie bilde sich kein Urteil darüber, wer im Falle eines Krieges Schuld sei – das sei Aufgabe der Politik.

Ruhrgebiet Sina Mind
Ruhrgebiet: Sina Mind steht bei der Essensausgabe vom LiKi in Gladbeck. Foto: Chaleen Goehrke/ DER WESTEN

Im LiKi stehen die Türen für alle offen

„Fakt ist, dass die Menschen, die hier vor meiner Tür stehen, auf keinen Fall etwas dafür können. Und diese Menschen bekommen auch Hilfe von mir, da können noch so viele Anrufe kommen“, wird sie erneut deutlich. Doch eine ähnliche Flüchtlingshilfe, wie für die Ukrainer, würde sie in ihren Räumlichkeiten nicht nochmal anbieten – das sei gar nicht machbar.


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„Das kriegen wir zeitlich nicht mehr gestemmt. Aber wenn jetzt jemand in einer Notsituation wäre, dann bin ich die Letzte, die nicht mit Lebensmitteln oder Kleidung gerne aushilft“, so Sina Mind.