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NRW: Neue Vorwürfe gegen Westfleisch-Zulieferer! „Zustände aus einem Horrorfilm“

Aktivisten haben schockierende Aufnahmen veröffentlicht, die zeigen, was bei einzelnen Zulieferern von Westfleisch in NRW passiert.

© imago images/Noah Wedel

Ferkelfabrik in Heideland: Hier wird ein sterbendes Schwein angefressen

In der Nacht vom 13. auf den 14. November 2015 dokumentierten Tierschützer von Animal Rights Watch die Zustände in der Zuchtanlage bei Eisenberg. Mit versteckter Kamera filmten sie später auch in der Krankenbucht.

Bereits in der Vergangenheit ist Westfleisch, einer der größten Schweineschlachter in Deutschland, negativ aufgefallen (mehr dazu erfährt man hier). Aktivisten haben jetzt neue Enthüllungsbilder veröffentlicht, die von landwirtschaftlichen Betrieben in NRW stammen sollen, die unter anderem Westfleisch beliefern. Die Bilder sind nichts für schwache Nerven.

Tierschützer haben sich an die Tierrechtsorganisation „ANINOVA“ gewendet, mit Aufnahmen, die einfach nur schockieren. Die Bilder sind in Betrieben in den Kreisen Borken und Steinfurt in NRW entstanden. Betriebe, die bereits in der Vergangenheit negativ aufgefallen sind. Seit damals hat sich jedoch nichts verändert, wie Jan Peifer, der Vorstandsvorsitzende von „ANINOVA“ erklärt: „Doch noch immer werden in den Betrieben Tiere gequält, teilweise sogar noch schlimmer als in den vergangenen Jahren.“

Schockierende Bilder: Kannibalismus, Wunden und Krankheiten

Was mutmaßlich hinter den verschlossenen Türen der Zulieferer passiert, ist nichts für schwache Nerven. Zu sehen sind kranke und verletzte Schweine, die offensichtlich nicht von einem Tierarzt behandelt wurden. Die Schweine werden sich selbst überlassen, mit verehrenden Folgen – Kannibalismus und schwerwiegenden Erkrankungen. Peifer berichtet: „Manchen Tieren hängen regelrecht Gedärme heraus.“

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In einem Betrieb in der Ortschaft Emsdetten in NRW waren die Zustände besonders schockierend. Die rund 600 Tiere hatten keinerlei Auslauf, dabei verkauft Edeka das Fleisch unter dem Label „Bauern Liebe“ als Haltungsstufe drei. Auf dem Video sind Schweine mit großen Wunden zu sehen, aus denen sogar Eiter tritt. Mache Tiere können nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen. Schockiert kommentiert Peifer „Es sind Zustände aus einem Horrorfilm.“

Auch die Zustände in einem Betrieb in der NRW-Stadt Ibbenbüren waren ähnlich erschreckend. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie die Gedärme aus einem toten Schwein hängen, und das Tier wird regelrecht von seinen Artgenossen aufgefressen. Viele Tiere haben schwere Verletzungen oder sogar Nabelbrüche. Auch die hygienischen Zustände sind unzumutbar. Zu aller Überfluss nimmt der Betrieb an der „Initiative Tierwohl“ teil und das Fleisch wird im Supermarkt als Haltungsstufe zwei verkauft.

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NRW: Ermittlungen wurden aufgenommen

Der Betrieb in Stadtlohn in NRW nimmt ebenfalls an der „Initiative Tierwohl“ teil. Auf den Bildern kann man jedoch nicht viel von Tierwohl sehen. Die Tiere sind krank und verletzt, haben blutige Kratzspuren, geschwollene Augen, entzündete Schwänze, Beulen und Nabelbrüche. Verstorbene Tiere werden von den Schweinen, die noch am Leben sind, angefressen.


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Mittlerweile hat „Aninova“ gegen die drei Westfleisch-Zulieferer in NRW Anzeige erstattet. Auch wurden alle betroffenen Betriebe bei den zuständigen Veterinärämtern gemeldet, die bei einer Überprüfung erhebliche Missstände vorgefunden haben. Die Staatsanwaltschaft Münster hat am Mittwoch (23. April) bestätigt, dass Ermittlungen gegen die gemeldeten Betriebe aufgenommen wurden.

„Wir nehmen solche Hinweise sehr ernst und gehen ihnen mit aller Entschiedenheit nach“, erklärte Ein Westfleisch-Sprecher gegenüber DER WESTEN und versichert: „Die von der Redaktion benannten Zulieferbetriebe prüfen wir derzeit intensiv.“ Bis zu einem Ergebnis der Bewertung würde die Lieferbeziehung zu den Betrieben ruhen.