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NRW: Sparmaßnahmen gehen Anwohnern zu weit – „Ist schon Blackout?“

Die Anwohner einer NRW-Stadt können diese Sparmaßnahme aufgrund der Energiekrise nicht nachvollziehen. Sie sehen ihre Sicherheit in Gefahr.

NRW
© IMAGO / ZUMA Wire

Nordrhein-Westfalen

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Nicht nur bei vielen Anwohnern steht aufgrund der Energie-Krise derzeit sparen ganz oben auf der Liste. Auch die Städte in NRW ziehen immer mehr Konsequenzen. Die fallen mancherorts heftiger aus, als woanders.

Doch nicht über jede Sparmaßnahme ihrer Gemeinde sind die Anwohner begeistert. In einer Stadt in NRW hagelt es dafür jetzt ordentlich Kritik. Ihrem Unmut lassen die Bewohner im Netz freien Lauf.

NRW: Stadt weitet die Nachtabschaltung aus

In vielen Städten in NRW wurden wegen der aktuell bedrohlichen Energie-Lage Konzepte ausgearbeitet, die vor allem in Sachen Beleuchtung heftige Konsequenzen bedeuten. So auch in Moers.

Rund 10.000 Straßenlaternen sorgten hier bislang bei Nacht für den nötigen Überblick. Doch dem ist schon seit einiger Zeit nicht mehr so! Wie der Rat der Stadt bereits Ende September bekannt gab, soll so neben anderen Änderungen die Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung vorübergehend ausgeweitet werden. Wochentags sollen die Laternen demnach von 0 bis 3.30 Uhr aus bleiben, an den Wochenenden und Feiertagen etwas später von 2 bis 4.30 Uhr.

Auch wenn die Energiesparmaßnahmen schon seit einiger Zeit durchgeführt werden, scheinen noch nicht alle Anwohner Wind davon bekommen zu haben. In einer Facebook-Gruppe hat ein Moerser seinem Ärger nun Luft gemacht. „Hömma Stadt Moers, was ist denn los mit euch? Ist schon Blackout? Schon kein Geld mehr da, um nachts Laternen brennen zu lassen, sondern nur so ’ne tolle Ampelanlage?“, schreibt er unverblümt.

NRW: Anwohner regt sich über Sparmaßnahme auf

Dazu teilte er ein Foto, auf dem lediglich das leuchtende Grün der Ampel zu sehen ist. Der Rest der Wohngegend ist weit und breit in Dunkelheit gehüllt. Dieser Anblick bot sich ihm im Moerser Stadtteil Schwafheim. „Das ist doch nicht euer Ernst, mal ehrlich…in ganz Schwafheim brennt keine einzige Straßenlaterne, wofür sind die Dinger denn da? Erzählt mir bitte nicht, dass wir sparen müssen, das kann es nicht sein. Zudem wurden die Dinger ja auch gebaut um Licht zu machen“, wettert er weiter.

Dass das unter Umständen auch zur Gefahr werden kann, findet ein anderer Nutzer: „Sehe ich genauso. Denn beim Thema Sicherheit darf es kein Sparen geben.“ Andere werden sogar noch konkreter: „Wie viele Straftaten gibt es seit der Nachtabschaltung mehr?“ oder „Einbruch wird gefördert“, kommentieren sie unter dem Beitrag. „Ganz zu schweigen das man selbst auch nachts ein etwas mulmiges Gefühl hat, wenn man Wege/Strecken läuft, wo niemand wohnt und als Frau da lang ohne Licht geht schonmal gar nicht“, ergänzt eine besorgte Anwohnerin.

Doch neben einigen besorgten Bürgern gibt es auch solche, die den Unmut überhaupt nicht verstehen können. „Da muss ich dir widersprechen und in der Woche sind die nachts, also zumindest bei uns in der Ecke, definitiv nicht an und das seit dem wir hier wohnen“, berichtet eine Moerserin – und das sei schon seit knapp einem Jahr der Fall.

Anwohner hält andere Maßnahmen für sinnvoller

Ein anderer Anwohner aus Moers teilt dagegen einen konkreten Verbesserungsvorschlag: „Es würde doch reichen , jede zweite Laterne brennen zu lassen. Dafür Ampelanlagen, die nachts nicht wichtig sind, ausschalten. Außerdem kann man auf LED umrüsten“, erklärt er. „Es geht um das Gefühl der Sicherheit. Wenn ich nachts um 1.30 von der Arbeit nach Hause komme und mein Auto ausmache, ist es immer wieder erschreckend, wie dunkel es plötzlich ist und jedes Geräusch hört sich unheimlich an“, appelliert er an die Stadt.

Bleibt abzuwarten, ob sich der Rat der NRW-Stadt die Kritik der Anwohner zu Herzen nimmt und die Energiesparmaßnahme nochmal überdenken wird.