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Nach Rektoren-Schelte – Professoren stärken Ursula Gather den Rücken

Nach Rektoren-Schelte – Empörung an der Uni Dortmund

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Ursula Gather, Rektorin der TU Dortmund, steht nach dem Bekanntwerden eines Beliebtsheits-Rankings unter Beschuss. Jetzt hat sich die Mehrheit der Professoren hinter ihre Rektorin gestellt. Der Deutsche Hochschulverband bewertet jedes Jahr die Leistungen der Rektoren an deutschen Unis.

Dortmund. 

Aufruhr an der Technischen Universität (TU) Dortmund: Eine Welle der Empörung hat die Dortmunder Wissenschaftler erfasst. Der Grund: Ursula Gather, die Rektorin der drittgrößten Ruhrgebietsuni (30.000 Studenten), steht nach Bekanntwerden eines Beliebtheits-Rankings der deutschen Uni-Rektoren unter Beschuss. Die Mathematikerin war in der Liste auf einen hinteren Platz abgerutscht.

Mit seltener Einmütigkeit hat sich nun die versammelte Professorenschaft hinter ihre Chefin gestellt. Sogar von Rufmord ist die Rede. Selbst der Arnsberger Regierungspräsident Gerd Bollermann und die Dortmunder SPD-Bundestagsabgeordnete Ulla Burchardt unterschrieben Solidaritätsadressen. „Wir sind entsetzt“, befindet Prof. Manfred Bayer, Senatsvorsitzender der TU. Das Ergebnis des Rankings sei „überhaupt nicht repräsentativ“. Nur 47 der insgesamt 300 TU-Professoren hatten an der Befragung des Deutschen Hochschulverbands (DHV) teilgenommen. Bayer: „Natürlich gibt es immer Kollegen, die unzufrieden damit sind, wie eine Universität geführt wird.“ Doch hier schade ein Minderheitsvotum dem Ansehen der gesamten TU.

Bislang hat das Ranking niemanden interessiert

Ausgelöst worden war die Debatte durch einen Zeitungsbericht. Wie seit Jahren üblich, durften Professoren für das DHV-Ranking die Arbeit ihrer eigenen Hochschulleitung bewerten – anonym. Am Ende wird dann der „Rektor des Jahres“ gekürt. Wie im Jahr zuvor landete Ursula Gather im letzten, nach Einzelrängen nicht mehr gewerteten Drittel. Eigentlich kein Beinbruch, zumal die Dortmunderin sich bester Gesellschaft beispielsweise der Kollegen aus Frankfurt und Hamburg erfreut und in den Vorjahren durchaus schon vorderste Plätze erreicht hatte. Außerhalb von Hochschulkreisen hatte dies bislang ohnehin niemanden ernsthaft interessiert.

Warum das Ergebnis des Rankings diesmal an die große Glocke gehängt wurde, ist unklar. Informierte vermuten, dass dahinter interessierte Hochschulkreise stehen, die mit Gather aus persönlichen Gründen abrechnen wollten. Auch ein Zusammenhang mit dem Frust mancher Geisteswissenschaftler über die Namensgebung der Uni, die sich erst seit 2007 „Technische“ nennt, wird nicht ausgeschlossen.