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Kiosk-Explosion in Düsseldorf ++ drei Tote ++ Hinweise auf Brandstiftung

Mitten in der Nacht ist es in einem Kiosk in Düsseldorf zu einer schweren Explosion gekommen. Drei Menschen starben bei dem Unglück.

Düsseldorf: Kiosk-Explosion
© Patrick Schüller

Kiosk-Explosion in Düsseldorf: Feuerwehr-Pressesprecher gibt Update zur Lage

In Düsseldorf ist es zu einer Explosion in einem Kiosk gekommen. Im Interview mit DER WESTEN berichtet ein Pressesprecher der Feuerwehr Düsseldorf vom Einsatz.

Gegen 2.25 Uhr in der Nacht von Mittwoch (15. Mai) auf Donnerstag ist es in einem Düsseldorfer Kiosk zu einer Explosion gekommen. Infolgedessen stand das Ladengeschäft im Vollbrand. Auch die darüberliegenden Wohnungen waren betroffen.

Feuerwehr- und Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot von rund 100 Einsatzkräften vor Ort. Bei dem Unglück wurden 16 Menschen verletzt, eine schwebt derzeit noch in Lebensgefahr und für drei kam jede Hilfe zu spät. Trotz des schnellen Eingreifens der Feuerwehr konnten die Einsatzkräfte sie nur noch tot vorfinden.

Die Explosion und das Feuer in dem Haus, welches an einer viel befahrenen Kreuzung in Düsseldorf liegt, haben zu erheblichen Verkehrseinschränkungen geführt. Mittlerweile hat eine Mordkommission der Polizei Düsseldorf die Ermittlungen aufgenommen. Diese hat nun auch Überreste von Benzin im Kiosk entdeckt.

Kiosk-Explosion in Düsseldorf: Drei Menschen sterben

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag meldeten mehrere Anrufer bei der Feuerwehr Düsseldorf einen brennenden Kiosk in Düsseldorf-Flingern. Umgehend wurden mehrere Feuerwehreinheiten sowie der Rettungsdienst zur Lichtstraße Ecke Grafenberger Allee geschickt. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand der Kiosk in einem Wohn- und Geschäftshaus bereits im Vollbrand. Die Flammen schlugen bis zu den Wohnungen im 1. Obergeschoss. Auch die Haustür war betroffen, sodass sich mehrere Bewohner auf den Balkonen bemerkbar machen mussten. Auch hier war der Rauch schon deutlich zu sehen.

Düsseldorf: Kiosk-Explosion
Düsseldorf: Ein Bild des Chaos bei Kiosk-Explosion im Stadtteil Flingern. Foto: Patrick Schüller

Mit Hilfe von drei Drehleitern wurden die Bewohner aus ihrer misslichen Lage befreit. Für drei Männer kam leider jede Hilfe zu spät. Die Einsatzkräfte fanden sie nur noch tot vor. Eine weitere Person schwebt derzeit noch in Lebensgefahr.

Brandbeschleuniger im Kiosk verschüttet

Am Freitag (17. Mai) kommt Schwung in die Ermittlungen. So verkünden Polizei und Staatsanwaltschaft, dass im Kiosk Benzin verschüttet und dann enzündet worden sei. Das habe die Explosion ausgelöst. Dennoch gäbe es „weder Hinweise auf ein Delikt der politisch motivierten Kriminalität noch auf eine Einwirkung anderer Personen von außen“. Staatsanwalt Martin Stücker erklärte dennoch: „Wir ermitteln wegen Brandstiftung und Mordes“.

Mittlerweile konnten auch die drei Toten identifiziert werden. Ein 18-Jähriger und ein 55-Jähriger, sie waren Bewohner des Hauses, seien an einer Rauchgasintoxikation gestorben. Der dritte war der 48-jährige Mann der Kioskpächterin und zum Tatzeitpunkt offenbar so nahe an der Explosion, dass er direkt an den Folgen dieser gestorben sei.

Alles nur Vertuschung?

Laut Polizei lagen bisher keine Hinweise dafür vor, dass die Explosion durch Fremdeinwirkung zustande kam. Doch Staatanwalt Martin Stücker will das bisher nicht ausschließen. Auch Stunden nach dem Vorfall bleibt noch viel Raum für Spekulation, ob es sich um einen technischen Defekt, einen Unfall oder gar ein Verbrechen gehandelt haben könnte.

So seit laut WDR aus Kreisen der Feuerwehr zu hören gewesen, eine der Leichen habe massive Verletzungen aufgewiesen, die über die eines Brandes oder einer Explosion hinausgehen würden. Könnte die Explosion also nur ein Mittel zu Zweck gewesen sein, um möglicherweise den Mord an einer Person zu vertuschen? Das werden Experten noch herausfinden müssen.

Diese Rheinbahn-Linien fahren aktuell nicht

Die Explosion in dem Düsseldorfer Kiosk hat Auswirkungen auf den Straßenverkehr. Insbesondere die viel genutzte Wehrhahn-Linie mit den U-Bahnen U72, U73, und U83, die Straßenbahnlinien 709 sowie einige Busse fuhren seit Donnerstagmorgen nicht mehr.

Der zwischenzeitlich eingerichtete Schienenersatzverkehr ist nun jedoch wieder aufgelöst, wie die „NRZ“ berichtet. Einschränkungen bestehen nun keine mehr.

Brandursache weiterhin unbekannt

Auch die Feuerbekämpfung verlangte den Einsatzkräften einiges ab. In der Spitze waren über 100 Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst vor Ort, darunter auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der Freiwilligen Feuerwehr. Zeitweise betreute die Feuerwehr rund 70 Menschen vor Ort. Dabei wurde sie auch von der Notfallseelsorge Düsseldorf unterstützt.


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Ihnen bot sich ein Bild des Chaos. Neben dem im Brand stehenden Kiosk und den Wohnungen im 1. Obergeschoss wurden auch weitere Wohnungen in Mitleidenschaft gezogen. Vor dem Haus brannten zudem einige Autos aus. Obwohl es sich bei der Ecke um eine vierspurige Straße handelt, lagen die Trümmer bis zur gegenüberliegenden Straßenseite. (mit dpa)