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Dortmund: Großer Ärger um Veranstaltung in der Westfalenhalle – „Fassungslos“

Im März dieses Jahres soll es zum Auftritt eines Publizisten in der Dortmunder Westfalenhalle kommen – doch schon jetzt gibt es Aufruhr!

Dortmund
© Imago / Ralph Lueger

Gänsehaut bei der Kelly Family in Dortmund

Kelly Family beim Comeback in der Dortmunder Westfalenhalle. Fans sind der Band immer noch treu. Gänsehaut-Stimmung und emotionale Momente.

Die Westfalenhalle in Dortmund gehört mit einem Fassungsvermögen von rund 15.000 Menschen zu einem der größten Veranstaltungsorte der Stadt. Bereits Bekanntheiten wie Peter Maffay oder Helene Fischer begeisterten dort das Publikum mit ihren Shows. Ein anstehender Termin sorgt nun aber für beinahe noch mehr Aufmerksamkeit.

Ende März dieses Jahres soll es laut Programmheft zu einem Auftritt von Daniele Ganser kommen. Der Schweizer Publizist ist jedoch mächtig umstritten. So werde ihm nicht nur nachgesagt, er würde einer Szene der Verschwörungstheoretiker angehören – auch Antisemitismus-Vorwürfe stehen im Raum. Sich selbst bezeichnet Ganser hingegen als Historiker und Friedensforscher.

Dortmunder Politiker sind skeptisch

In der Dortmunder Westfalenhalle möchte Ganser mit den Besuchern über sein Buch „Warum ist der Ukraine-Krieg ausgebrochen?“ sprechen. Doch wird es überhaupt zu diesem Auftritt kommen? Wenn es nach Bündnis 90/Die Grünen in Dortmund geht, dann definitiv nicht.

Die Partei ist gegen einen klaren Besuch des Publizisten. Und das auch aus bestimmten Gründen. „Das Netzwerk zur Bekämpfung von Antisemitismus in Dortmund stuft Äußerungen von Ganser als antisemitisch ein“, erklärte die Fraktionsspitze um Ingrid Reuter und Christoph Neumann. Man sei deshalb „fassungslos“, weshalb solchen Personen von Seiten der Stadt eine Plattform geboten wird. Immerhin habe man sich in der Vergangenheit doch mehrfach klar gegen Antisemitismus, Rechtsextremismus und rechtes Gedankengut positioniert.

Politiker fordern Absage der Stadt Dortmund

„Wir werden sowohl im Rat als auch im Aufsichtsrat der städtischen Westfalenhalle den Vorgang thematisieren. Mit der klaren Zielsetzung, dass die Westfallenhalle den Vertrag für die Veranstaltung mit Daniele Ganser kündigt“, stellten die beiden Politiker im Namen ihrer Mitglieder klar.


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Mit dieser Ansicht stehen Bündnis 90/Die Grünen nicht allein da – unter anderem wird Gansers geplanter Auftritt auch von der Organisation und Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus „U-Turn“ kritisiert.

Wie wird sich Dortmund entscheiden?

Städte wie das österreichische Innsbruck untersagten Ganser bereits einen Auftritt. Bleibt abzuwarten, wie sich Dortmund entscheiden wird und ob es in wenigen Monaten tatsächlich zu einem Besuch des umstrittenen Publizisten kommen wird.