Overath.
Romantisch und klein sollte er eigentlich sein: der Bergische Weihnachtsmarkt im Wald. Zwischen Ziegen, Kunsthandwerk und regionalen Leckereien, sollen hier Familien fernab von riesigen Weihnachtsmarkt-Höllen wahre Besinnlichkeit erleben können.
Lange Staus bei Besuchern aus ganz NRW
Doch auf die Idee kam am letzten Wochenende gefühlt halb NRW: Anstatt romantischer Wald-Bummelei erlebten viele Besucher lange Staus auf den Zufahrtstraßen. Doch nicht nur hier gab es kein Vor und Zurück – auch der kleine Markt war überlaufen.
Und auch am nächsten Wochenende könnte die Besinnlichkeit in einer Massenveranstaltung untergehen: Denn allein bei Facebook haben über 80.000 Menschen ihr Interesse angekündigt. Mehr als 5.000 Menschen nehmen Teil.
„Sogar aus Frankfurt sind letztes Wochenende Leute angereist“, sagt Stefan Mütherich (30), der Veranstalter des Weihnachtsmarkts. Der Markt sei schon die letzten Jahre gerade im Bergischen und auch bei den Kölnern beliebt gewesen, aber so etwas sei vorher noch nie passiert.
Fast vier Stunden Anfahrt zum Waldweihnachtsmarkt
Doch dieses Jahr seien auch besonders viele Menschen aus dem Ruhrgebiet gekommen. „Wir haben den Markt nicht mal aktiv bei Facebook beworben. Aber irgendwie hat sich die Veranstaltung bei Facebook dieses Jahr besonders ausgebreitet“, so Mütherich.
Warum das so gewesen sein, kann er sich nicht erklären. Denn auch die letzten Jahre habe es eine Facebook-Veranstaltung gegeben.
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Veranstalter appelliert an Besucher
Deswegen haben die Veranstalter nun bei Facebook einen Aufruf gestartet:
„EILMELDUNG: Aufgrund des massenhaften Besucherandranges am Wochenende, möchten wir die Veranstaltung bei Facebook absagen! Wir sind und bleiben ein regionaler Weihnachtsmarkt im bergischen Land, der nicht für derartige Großveranstaltungen geeignet ist. Besucher der letzten Jahre wissen, dass genau dieser lokale Zugang den Markt ausmacht. Der Weihnachtsmarkt im Wald bleibt ein Markt für Besucher aus der Umgebung! Daher möchten wir bitten, dass überregionale Besucher sich für die Weihnachtszeit eine andere Option suchen, um auf beiden Seiten Enttäuschungen zu vermeiden. DANKE für euer Verständnis!“
Natürlich freut sich Mütherich über das große Interesse, doch für ihn ist klar: „Unser Einzugsgebiet ist das Bergische Land und der Kölner Raum. Wir sind ein kleiner familienfreundlicher Weihnachtsmarkt mit nur 35 Ständen.“
Damit es die nächsten Wochenenden aber nicht wieder zu unangenehmen Überraschungen kommt. gibt es für die Besucher einen Shuttle-Service und auch mehr Parkplätze.