Ex-„Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt hätte für den Paukenschlag des Tages sorgen können. Viele Pressevertreter aus Berlin rechneten schon vorher damit, dass es zu einer unangenehmen Überraschung für Friedrich Merz im Oval Office kommen könnte. Möglicherweise sogar zu einem Eklat! Ebenso wie bei den Besuchen von Wolodymyr Selenskyj oder Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa. Würde Trump seinen Gast aus Deutschland bloßstellen und demütigen wollen?
Als plötzlich Reichelt im Weißen Haus gesichtet wurde, gingen die Spekulationen los. Denn der umstrittene Leiter des Rechtsaußen-Portals „Nius“ reiste nicht als Teil der Pressedelegation von Merz mit nach Washington.
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Sollte Reichelt Merz vorführen? Plan fällt ins Wasser
So war klar, dass Reichelt durch die Trump-Seite ins Weiße Haus geschleust wurde. Für einen Auftritt, um Merz mitten in der US-Hauptstadt vor den Pressevertretern zu attackieren? Dass angeblich die Meinungsfreiheit in Deutschland eingeschränkt sei oder die AfD von staatlicher Seite unterdrückt werde? Ähnliche Töne schlug bereits vor Monaten Trumps Vize JD Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz an. Vance saß scheinbar in Lauerstellung auf dem Sofa.
Doch es lief nicht nach Plan für Reichelt. Zwar sorgte sein Erscheinen kurzzeitig im Netz für Wirbel. Doch er bekam keine Chance, Trump oder Merz eine Frage zu stellen. Völlig umsonst hat er sich damit auf den weiten Weg in die USA gemacht. Der von ihm erhoffte Coup blieb aus.
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Mit einiger Genugtuung berichtetet „Welt“-Journalist Robin Alexander, der selbst im Oval Office dabei war: „Julian hob zu einer Frage an, in der das Wort „Freedom“ vorkam, wurde aber übertönt. Vielleicht reicht er sie ja hier nach.“ Dazu postete er ein Handyfoto, auf dem der Hinterkopf von Reichelt zu sehen war. Ungünstig war der Journalist in der zweiten Reihe platziert, also nicht im direkten Sichtfeld von Trump.