Veröffentlicht inPolitik

Sahra Wagenknecht will im Streit mit Partei nicht einlenken – „Die Linke zerstört sich ganz ohne mich“

Sahra Wagenknecht weist die Verantwortung für die aktuelle Lage der Linkspartei zurück. Dabei spielt sie weiter mit dem Gedanken an eine Parteineugründung.

Sahra Wagenknecht weist die Verantwortung für die aktuelle Lage der Linkspartei zurück. Dabei spielt sie weiter mit dem Gedanken an eine Parteineugründung.
© IMAGO / IPON

Sahra Wagenknecht: So sieht ihre politische Laufbahn aus

Die Linken-Politikerin hatte bereits diverse Ämter innerhalb ihrer Partei inne. Jetzt fällt sie mit Äußerungen zur Corona-Impfung und zu einer allgemeinen Impfpflicht gehäuft auf.

Wie Sahra Wagenknecht kürzlich verkündet hat, wolle die Bundestagsabgeordnete bei der nächsten Wahl nicht mehr für die Linke in den Bundestag einziehen. Dabei gibt sie Spekulationen um eine mögliche Parteineugründung immer wieder Raum.

Linken-Chef Martin Schirdewan kritisierte dieses Verhalten erst am Montag (20. März). Dass Wagenknecht immer wieder öffentlich mit diesem Gedanken spiele, sei „parteischädigend“ und „verantwortungslos“. In einem Interview äußerte sich Wagenknecht zu den Vorwürfen.

Sahra Wagenknecht: Entscheidung über neue Partei bis Jahresende

In der Pressekonferenz von Montag betonte Schirdewann weiter: „Es ist respektlos den vielen tausenden Mitgliedern vor Ort, die harte Arbeit leisten, die sich tagtäglich für diese Partei ‚Die Linke‘ einsetzen, und für unsere Position eintreten.“ Deren Arbeit zu untergraben sei völlig inakzeptabel, das müsse sofort beendet werden, forderte der Linken-Chef.

Sahra Wagenknecht wies in einem Interview mit dem Magazin „Stern“ den Vorwurf zurück, sie schade mit ihren öffentlichen Gedankenspielen über die Gründung einer eigenen Partei der Linken. „Die Linke zerstört sich leider ganz ohne mich“, sagte Wagenknecht. Sie bekräftigte, dass sie bis Ende des Jahres eine Entscheidung über eine neue Partei unter ihrer Führung treffen wolle.

Sahra Wagenknecht kann keinen Wahlkampf für die Linke machen

Sie wolle im Streit mit ihrer Partei nicht einlenken. Ein Einsatz im Wahlkampf für die Linkspartei würde ihr derzeit schwer fallen, fügte Wagenknecht hinzu. „Ich kann für eine Linke, die noch nicht mal bereit ist, eine große Friedenskundgebung zu unterstützen, keinen Wahlkampf mehr machen, ohne mich zu verbiegen“, sagte sie. 

Damit verwies sie auf die von ihr mitinitiierte Kundgebung zum Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine Ende Februar in Berlin. Dabei forderte sie neben Verhandlungen mit Waldimir Putin auch einen Waffenlieferstopp in die Ukraine. Doch neben Friedensbefürwortern mischten sich auch Rechtsradikale und Putin-Sympathisanten. Die Linken-Spitze hatte den Aufruf und die Kundgebung wegen dieser fehlenden Distanzierung kritisiert.


Weitere News:


Die Linken-Führung lies bislang offen, was passiere, falls Wagenknecht der Aufforderung sich umgehend von Plänen zur Gründung einer eigenen Partei zu distanzieren nicht nachkommt.