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Rente: Vom Staat ermöglicht – Hunderttausende nutzen DIESES Schlupfloch

Dieser Deal löste einen kleinen Boom aus: Hunderttausende Rentnerinnen und Rentner nutzten direkt ihre Chance.

Rente mit 63: Ein attraktives Angebot.
© IMAGO / Westend61

Renteneintrittsalter: Wann man in Rente gehen kann

Das Renteneintrittsalter regelt, wann man aufhören kann zu arbeiten. Welche Geburtsjahrgänge wirklich ohne Abzüge in die Rente gehen können, erklärt das Video.

Der Gesetzgeber hat es ermöglicht, viele sehen darin ihre Chance. Wie nun herauskommt, nutzen weitaus mehr Menschen als zunächst angenommen die Chance auf die abschlagsfreie „Rente mit 63“ und gehen vorzeitig in den Ruhestand.

Das ist für die Neu-Rentner eine schöne Sache, allerdings auch ein ziemlich teurer Deal!

Gesetzgeber erlaubt es – Hunderttausende nutzen die Renten-Chance

Wie die „Bild“-Zeitung nun unter Berufung auf die Deutsche Rentenversicherung meldet, gab es Ende Juli 2022 bereits 1,99 Millionen Menschen, die von der „Rente mit 63“ profitierten. Als diese Option 2014 eingeführt wurde, rechnete die damalige Große Koalition mit 400.000 weniger. Doch das Angebot ist wohl zu attraktiv, ein paar Jahre eher abschlagsfrei den Ruhestand zu genießen.

Mit 63: Höhere Renten als der Durchschnitt

Finanziell kommen dabei vor allem die Rentner in Westdeutschland noch gut weg. Trotz des frühen Renteneintritts bekommen sie im Durchschnitt 1.644 Euro netto. Ost-Rentner mit 63 kriegen im Schnitt 1.350 Euro netto im Monat. Zum Vergleich: Die durchschnittliche monatliche Rentenhöhe 2021 lag bei 1.218 Euro (Männer) und 809 Euro (Frauen). In den neuen Bundesländern waren es 1.143 bzw. 1072 Euro.


Mehr zur Rente mit 63:

  • Unter bestimmten Voraussetzungen können Menschen mit mehr als 45 Beitragsjahren ohne Abschläge früher in Rente gehen.
  • Wer bis zum Jahr 1957 geboren wurde und diese Voraussetzung erfüllt, konnte noch mit 63 Jahren und 10 Monaten diesen Deal nutzen.
  • Für spätere Jahrgänge verschiebt sich das mögliche Renteneintrittsalter nach hinten.
  • Wer ab 1964 geboren wurde, kann erst mit 65 Jahren abschlagsfrei in Rente, sofern die 45 Beitragsjahre erfüllt sind.

Die „Rente mit 63“ war vor allem im vergangenen Jahr eine besonders attraktive Möglichkeit für viele Menschen. Laut „Bild“ nutzen 268.957 Neurentner diesen abschlagsfreien Weg in den Ruhestand. Das war mehr als jeder Vierte Neurentner und der höchste Anteil seit 2015.


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Finanzielle Belastung für die Rentenkasse

Für die Rentenkasse ist der Boom bei der „Rente mit 63“ jedoch eine Belastung. Allein im Juli 2022 gingen für diese Rentner 3,4 Milliarden Euro drauf.