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Putin muss sich etwas eingestehen – und das macht ihn noch bedrohlicher

Wladimir Putin wollte die Ukraine durch einen Blitzkrieg erobern, dieses Vorhaben ist gescheitert. Jetzt stellt er seine Taktik um.

Wladimir Putin ist in der Ukraine krachend gescheitert. Jetzt ändert er seine Taktik.
© IMAGO/SNA

Putin: Westliche Truppen würden in der Ukraine "nichts ändern"

Der russische Präsident Wladimir Putin hat auf die Debatte um den Einsatz von Soldaten westlicher Verbündeter in der Ukraine reagiert. "Offizielle Militärkontingente" ausländischer Staaten würde "die Situation auf dem Schlachtfeld nicht verändern", betonte er - "genauso wie Waffenlieferungen nichts ändern".

Der von Putin geführte Krieg in der Ukraine kostet täglich Menschenleben. Vor dem 24. Februar 2022 war sich der russische Präsident sicher, dass sein Land das ukrainische Staatsgebiet schnell und ohne Probleme einverleiben könnte – doch die Ukraine verteidigt sich bis heute tapfer, auch dank westlicher Unterstützung.

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Der 71-Jährige träumte von einem Blitzkrieg, mit welchem er die „Entnazifizierung“ und die „Entmilitarisierung“ der Ukraine vorantreiben könnte. Sein Ziel war es, mit der territorialen Eroberung eine Pufferzone zwischen der NATO und Russland zu schaffen. Außerdem wollte er eine Mitgliedschaft der Ukraine im Verteidigungsbündnis und der EU zwingend verhindern. Die EU-Beitrittsverhandlungen hat er durch den Angriff jedoch beschleunigt. Es gibt zudem noch ein weiteres Versagen, welches sich Putin 826 Tage nach Kriegsbeginn eingestehen muss.

Putins Illusion der „Spezialoperation“

Als am frühen Morgen des 29. Februars, gegen 4 Uhr, die ersten Kurz- und Mittelstreckenraketen in der Ukraine einschlugen, sprach Putin von einer „gestarteten militärischen Spezialoperation“. Bis in den März 2024 hinein wurde in der russischen Propaganda, gestreut durch den staatlichen Medienapparat, kein einziges Mal von einem „Krieg“ gegen die Ukraine gesprochen.


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Daran, dass es sich inzwischen um einen „Krieg“ handelt, sei einzig der Westen schuld. „Das hat wie eine militärische Spezialoperation begonnen, aber sobald die Clique da entstanden ist, als der kollektive Westen aufseiten der Ukraine zum Beteiligten wurde, da wurde es für uns zum Krieg“, so die Begründung von Kremlsprecher Dmitri Peskow.

Die Wortwahl Putins war taktischer Natur. „Zu Beginn des Krieges erwartete Putin Gleichgültigkeit von der russischen Bevölkerung, die von den Kämpfen nichts mitbekommen sollte“, erklärt der Politikwissenschaftler Thomas Jäger auf X.

Doch nach knapp 500.000 gefallenen oder verletzten russischen Soldaten, so berichtet es die OSZE, sei diese Illusion vorbei. Nun würde Putin alles daran legen das gesamte Land zu mobilisieren, um seine fanatischen Vorstellungen doch noch realisieren zu können. „Das charakterisiert ein faschistisches System in Russland und dokumentiert, dass der Krieg nicht wie geplant läuft“, so Jäger weiter.

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Dieser Faschismus würde den russischen Präsidenten noch unberechenbarer machen. Das imperialistische Gedankengut würde jetzt mit aller Offensive in der Propagandamaschinerie gestreut werden. Putin wolle mit aller Macht, „dass sich die kleinen europäischen Länder der russischen Gewalt bei der Zerstörung der Ukraine beugen. Andernfalls droht auch ihnen Gewalt“.