Dass Präsident Wladimir Putin über das russische Staatsfernsehen Desinformationen und Verschwörungstheorien bekannt geben kann, ist kein Geheimnis. Russia Today (RT) wird von Putin finanziert und von Kritikern auch als „Propagandakanal der russischen Regierung“ bezeichnet.
Doch ein Moderator von RT wurde jetzt gefeuert. Nach gewaltverherrlichenden Aussagen zog der Kreml der Reißleine. Ukraine-Außenminister Dmytro Kuleba fordert dagegen alle Staaten auf, den Staatssender RT im eigenen Land zu verbieten.
Ukraine-Krieg: „Kinder ertränken oder anzünden“
Kreml-Propagandist und RT-Moderator Anton Krassowski ist nach skandalösen Äußerungen im Fernsehen von RT gefeuert worden. Während einer Live-Sendung äußerte sich Krassowski immer wieder gewaltverherrlichend gegenüber der Ukraine. Er sprach zum Beispiel davon, ukrainische Kinder zu ertränken und verharmloste Vergewaltigungen russischer Soldaten.
RT-Chefin Margarita Simonjan sagt auf ihrem Telegram-Kanal über die Kündigung: „Die Äußerungen Anton Krassowskis sind barbarisch und grässlich.“ Die Kündigung erfolgte, nachdem Krassowski gefordert hatte, ukrainische Kinder, die der Ansicht seien, die Ukraine sei von Russland okkupiert worden, entweder in einen Fluss zu werfen und zu ertränken oder sie in einer Hütte einzusperren und anzuzünden.
Aussagen von RT-Moderator haben „nichts mit Redefreiheit zu tun“
Weiter sprach der Kreml-Propagandist der Ukraine das Existenzrecht ab und rief zur Erschießung von Ukrainern auf. Darüber hinaus verharmloste er Vergewaltigungen: „Ukrainische Omas würden ihre Ersparnisse für die Vergewaltigung durch russische Soldaten ausgeben“, witzelte Krassowski.
Die Aussagen rufen weltweit Wellen der Empörung hervor. Julia Davis ist Mitarbeiterin der Washington Post und außerdem Analystin für russische Medien, spezialisiert auf die Entlarvung russischer Propagandataktiken. Genau diese Propaganda hat sie jetzt bei Krassowski entlarvt.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba spricht bei Krassowskis Aussagen von „aggressiver Aufstachelung zum Völkermord, was nichts mit Redefreiheit zu tun hat.“ In dem Zusammenhang fordert er Staaten in aller Welt auf, RT zu verbieten.
RT-Moderator glücklich über Ukraine-Angriff
Bereits seit Monaten hatte sich Krassowski als Chef des russischsprachigen Programms von RT als Hassprediger gegenüber der Ukraine betätigt. So kommentierte der einst als liberal geltender Journalist die massiven Raketenschläge gegen die Ukraine mit 14 Toten und rund 100 Verletzten damit, dass er jetzt glücklich sei. „Ich tanze auf dem Balkon im Nachthemd mit der Aufschrift ‚Russlands Armee'“, betonte er.
Seit Februar steht er auf der Sanktionsliste der EU. Jetzt bedauere er wohl, die Grenze überschritten zu haben. Krassowski begründete, manchmal sei es so, dass er sich in seinen Sendungen zu sehr hinreißen lasse.
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Die Zusammenarbeit sei vorerst beendet. Auch, weil die RT-Chefin befürchte, dass man auf den Gedanken kommen könnte, dass sie oder andere RT-Mitarbeiter diese Ansichten teilten. Simonjan spricht bei Krassowski von einem „zeitweiligen Wahnsinn“.