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Polizei verwirrte mit Fahndungsfoto – „Niemand wird das Mädel so erkennen“

Polizei verwirrte mit Fahndungsfoto – „Niemand wird das Mädel so erkennen“

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Die Berliner Polizei suchte nach einer 15-Jährigen. Foto: picture alliance/dpa | Paul Zinken, Polizei Berlin

Die Polizei Berlin sorgte für Verwirrung mit einem verstörenden Fahndungsfoto. In den Sozialen Netzwerken zeigen sich viele Menschen verwundert, wieso ein solches Foto überhaupt veröffentlicht wurde. Doch letztlich wurde die Gesuchte doch schnell gefunden.

Der Fall erinnerte an den berühmten Vermisstenfall Rebecca Reusch. Auch da veröffentlichte die Polizei Berlin zuerst ein Fahndungsbild, in dem die Jugendliche durch Filter völlig anders und älter aussah.

Polizei sorgt für Verwirrung, weil sie verstörendes Fahndungsfoto veröffentlicht

Die Frage steht im Raum: Was bringen solche Fotos, wenn sie ein verfälschtes Bild der Gesuchten erzeugen? Jedoch muss man in diesem Fall sagen, dass die Kritiker sich umsonst aufregten. Schon nach zwei Tagen war die Fahndung erfolgreich!

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Mehr zur Polizei in Berlin:

  • 1809 wurde das Königlich Preußische Polizeipräsidium zu Berlin gegründet
  • Heute hat die Berliner Polizei über 26.000 Bedienstete
  • Seit Sommer 2021 setzen die Polizeibeamten auch Body-Cams bei Einsätzen ein.
  • Die außergewöhnlichsten Fällen und Einsätze: Kaufhauserpresser „Dagobert“, Raub einer 100-kg-Goldmünze aus dem Bode-Museum, der Vermisstenfall Rebecca Reusch, sowie die jährlichen Krawalle zum 1. Mai in Kreuzberg.

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Polizei: „Das Aussehen der Jugendlichen kann stark variieren“

Gefahndet wurde nach der 15-jährigen Miriam aus Sachsen-Anhalt. Die Jugendliche verschwand schon im Juni 2021. Nun veröffentlichte die Polizei Berlin zwei Fahndungsfotos, weil vermutet wurde, dass sich der Teenager möglicherweise in der Hauptstadt aufhalten könnte.

Die Polizei schrieb dazu: „Das Aussehen der Jugendlichen kann stark variieren, da sie u.a. gerne gefärbte Kontaktlinsen trägt.“

Tatsächlich sah Jugendliche auf den beiden Fotos komplett unterschiedlich aus. Auf einem Foto wirkte sie natürlich, trug offenbar wenig Schminke und war auch sonst kaum gestylt.

Auf dem zweiten Foto dagegen sah sie deutlich älter aus, trug dunkelblond gefärbte Haare, war stark geschminkt. Außerdem scheint dieses Bild mit mehreren Filtern bearbeitet worden zu sein. Die Polizei merkte an, dass sie „wie 18 bis 21 Jahre“ wirke.

Polizei Berlin findet die Gesuchte nach zweitägiger Öffentlichkeitsfahndung

Nun ist die Öffentlichkeitsfahndung der Polizei eingestellt worden, weshalb wir die Fotos hier auch nicht mehr zeigen. Der erfreuliche Grund: Die 15-Jährige wurde am Freitagmorgen tatsächlich gefunden. Wie die „Bild“ berichtet, konnten Polizeibeamte die Gesuchte in der Wohnung im Bezirk Reinickendorf ausfindig machen. Es soll auch ein Haftbefehl gegen den Teenager vorliegen.

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Kritik an der Polizei: „Nehmt doch dieses bearbeitete Bild raus“

Zuvor zeigten sich Betrachter der Fahndungsfotos verwirrt und kritisierten die Polizei auf Facebook und Twitter:

  • „Die ist doch niemals 15 so wie sie aussieht!“
  • „Nehmt doch dieses bearbeitete Bild raus! Alle schauen nur auf dieses Foto und zerreißen sich die Mäuler. Das Mädchen ist minderjährig und sollte geschützt werden. Wenn bei Rebecca Reusch gleich das richtige Bild verbreitet worden wäre, hätte es sicher Hinweise gegeben.“
  • „Könnt ihr bitte das Foto mit den krassen Filtern löschen? Niemand wird das Mädel so erkennen – nicht mal ihre eigene Mutter!“
  • „Aber bitte WAS ist das für ein Foto??? Da passt nichts, andere Augenrotation, komplett andere Nase, die Lippen. Das ist doch eine KOMPLETT andere Frau?“

Polizei in der Kritik: Parallele zum Fall Rebecca Reusch

Andere aber merkten an, dass es eben doch sinnvoll wäre, beide Fotos zu zeigen, wenn die Jugendliche oft viel Make-up trägt und eben so in der Öffentlichkeit auftaucht.

Dennoch drehte sich die Diskussion in den Sozialen Netzwerken, ähnlich wie zuerst beim Fall Rebecca Reusch, vor allem um das Aussehen der Gesuchten. Glücklicherweise hat sich dieses Thema nun erledigt!