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Will Alice Weidel die Schweiz erobern? Dieser peinliche Tweet der AfD-Politikerin sorgt für Lacher

Will Alice Weidel die Schweiz erobern? Dieser peinliche Tweet der AfD-Politikerin sorgt für Lacher

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Will Alice Weidel die Schweiz erobern? Dieser peinliche Tweet der AfD-Politikerin sorgt für Lacher

Will Alice Weidel die Schweiz erobern? Dieser peinliche Tweet der AfD-Politikerin sorgt für Lacher

Schlagfertig gegen die AfD: Darum gingen diese vier Bundestagsreden viral

AfD: Seitdem die rechtsextreme Partei im Bundestag sitzt, sind die Debatten kontroverser und der Ton rauer geworden. Politik-Redakteurin Theresa Martus analysiert vier Reden, bei denen die Politiker anderer Parteien der AfD so leidenschaftlich Kontra gaben, dass die Reden prompt viral gingen.

  • AfD-Politikerin Alice Weidel hat auf Twitter ein Foto aus dem Wanderurlaub gepostet
  • Zusammen mit ihrem Aufruf sorgt das für reichlich Spott
  • Erkennst du, was das Netz so belustigt?

Berlin. 

Wenn Alice Weidel etwas gut kann, dann ist es vor allem, Kampfansagen zu schwingen. Doch nicht immer ist das dann auch wirklich durchdacht, wie man an einem Tweet sehen kann, der derzeit für viele Lacher sorgt. Denn selbst im Urlaub hetzt die AfD-Politikerin weiter gegen Flüchtlinge. Problem: Text und Bild passen nicht richtig zusammen!

„Ist der Weg auch noch so steinig, werden wir diesen zusammen meistern“, schrieb Weidel auf Twitter und ließ es sich auch nicht nehmen, zum Seitenhieb gegen die Bundesregierung auszuholen. „Holen wir uns unser Land zurück!“ Dazu lud sie ein Foto hoch, das sie auf einem Wanderweg in den Bergen zeigt.

Was Weidel offenbar entging: Deutschland ist darauf nicht zu sehen – sondern der Gotthard-Pass in der Schweiz. Eine Steilvorlage fürs Netz.

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„Also als Schweizer wäre ich jetzt verunsichert, welches Land sie glaubt, zurückholen zu müssen“, schreibt etwa ein Nutzer. „Make Germany Switzerland again?“, fragt sich ein anderer. Wenigstens sei sie nicht in Österreich, freut sich ein weiterer.

Alice Weidel schlägt viel Kritik entgegen

Andere Nutzer stören sich auch an der Formulierung „unser Land“. „Erstens: Deutschland gehört nicht der AfD. Zweitens: 88% der Deutschen haben nicht AfD gewählt – warum also diese Hybris?“, kommentiert einer.

Ein anderer findet: „Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man sich kaputtlachen. Weidel will ausgerechnet das Réduit der Schweiz für Deutschland zurückerobern.” Das Schweizer Réduit ist ein System militärischer Verteidigungsanlagen in den Schweizer Alpen, das während des Zweiten Weltkriegs zum Inbegriff des Widerstands der Schweiz gegen Nazi-Deutschland wurde.

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Weidel selbst versucht derweil in einem weiteren Tweet, den Spott und die Kritik als Werbung für ihre Sache schönzureden. Welche Klientel sie anspricht, ist in den Kommentaren zu sehen. So kommentierte ein Nutzer: „Was Hitler nicht schaffte – Sie schaffen das.“

Andere reden auch dort gegen. „Hier geben Sie zu, dass Sie mit Provokation Wähler gewinnen wollen“, schreibt einer. „Ich hoffe, Sie verlieren hierdurch Wähler. Aus meiner Sicht ist das abschreckend und keine Werbung.“

Ob der Foto-Fail Alice Weidels sich tatsächlich negativ auf die Zustimmung der AfD-Wähler auswirken könnte, werden zukünftige Umfragen zeigen. Einem Meinungstrend von Anfang Juli zufolge gewann die rechtspopulistische Partei noch an Punkten und überholte die SPD.

Politiker reagieren auf Weidel-Tweet

Mittlerweile reagierten auch Politiker aus verschiedenen Parteien auf den Tweet der AfD-Frau. Burkhard Lischka von der SPD schreibt Alice Weidels Aussage Märchencharakter zu, er kommentiert den Post mit den Worten „Alice im Wunderland.“ und die Linken-Abgeordnete Kirsten Tackmann wähnt Weidel gar in ganz anderen Sphären, sie tweetet: „Also nicht nur aus der Zeit, sondern auch aus dem Raum gefallen. Verpeilt.“

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Die Bundesabgeordnete Claudia Müller von den Grünen ruft Weidel dagegen zum Nachsitzen auf, indem sie in ihrem Tweet erklärt: „Und jetzt 100x an die Tafel schreiben: Ich soll nicht in andere Länder einmarschieren. Ich soll nicht in andere Länder einmarschieren. Ich soll…“

AfD fiel schon oft mit (vorsätzlichem) Unwissen auf

Es ist nicht das erste Mal, dass die AfD sich in Sachen Geografie vertut. Im Sommer 2017 twitterte der AfD-Kreisverband Nürnberg ein Plakat, auf dem sie das Matterhorn nach Deutschland verlegte. Auch das steht in Wahrheit in der Schweiz.

Im Mai sorgte die Essener AfD-Jugend mit einem Fake-Foto für Wirbel, woraufhin das Netz mit einem Shitstorm reagierte. Und im September letzten Jahres wollte die AfD das Münchner Oktoberfest für ihre Propaganda nutzen, erntete aber nur Lacher. (bekö/cho)