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NRW will durch weniger Motorrad-Streifen bei Polizei sparen

NRW will durch weniger Motorrad-Streifen bei Polizei sparen

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Vollsperrung der B 288 zwischen Duisburg Mündelheim und Kesselberg wegen Baumfällarbeiten. Foto: Tom Thöne / WAZ FotoPool
In Großstädten brauchen Polizisten ab und zu ein Motorrad, weil es einfach wendiger ist. Die meisten Motorräder werden allerdings nur sorgfältig gewartet und gepflegt – und stehen ansonsten herum. Nun will die Polizei fünf Millionen Euro sparen und schafft einen Teil der Dienst-Motorräder ab.

Düsseldorf. 

Auf den Straßen in NRW werden ab 2014 weniger Motorradstreifen der Polizei unterwegs sein – ihr Einsatz soll aber effizienter werden. Das Land reduziert die Zahl der Dienst-Motorräder von 534 auf 400. Außerdem werden statt bisher 1280 künftig nur noch 700 Kradfahrer in Uniform beschäftigt, allerdings durchweg „hauptamtlich“. Über die Pläne berät Donnerstag der Innenausschuss des Landtags.

Ein Jahr lang hat eine Arbeitsgruppe, in der mehrere Polizeipräsidien vertreten waren, die Frage untersucht, wie die Motorradpolizei effektiver werden kann. Bisher würden Kradfahrer „nur sehr sporadisch“ eingesetzt, heißt es. Innenminister Ralf Jäger (SPD) kommt zu dem Schluss, Funkkräder seien zwar ein „sinnvolles, wenn auch nicht zwingend notwendiges Einsatzmittel“.

Das zeigt sich auch im Fahrzeugpark. Die geringe Kilometerleistung führte dazu, dass heute noch Polizei-Motorräder mit Baujahr 1990 in Betrieb sind, die technisch längst überholt sind und ausgetauscht werden sollen. „Mitunter werden die Kräder nur zweimal benutzt, zum Waschen und zum Ölwechsel“, heißt es in Polizeikreisen. Dort verhehlt man auch nicht, dass sich die Motorradstreife als Hobby-Pflege bei schönem Wetter großer Beliebtheit erfreue.

Fünf Millionen Euro Einsparungen

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hält die Neuorganisation für sinnvoll. „Polizisten müssen ihr Motorrad blind beherrschen, weil sie jederzeit in gefährliche Situationen kommen können“, unterstützt GdP-Landesvize Michael Mertens den regelmäßigen Einsatz und eine spezielle Schulung. In Großstädten mit dichtem Verkehr und bei Großereignissen habe sich das Motorrad bewährt.

Fünf Millionen Euro will das Land einsparen. Essen halbiert die Zahl der Motorradpolizisten auf 40, Bochum von 23 auf 8 Beamte, Oberhausen von 18 auf 6, Hagen von 24 auf 9. Im Kreis Recklinghausen werden künftig nur noch 7 statt bisher 45 Polizisten auf dem Motorrad eingesetzt.