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Neid auf Merkel bringt Spott: Donald wird zum Trump-el

Neid auf Merkel bringt Spott: Donald wird zum Trump-el

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trump22ee~f9c6af1d-5aef-42db-83fc-bc306d3aaf6a.jpg Foto: Twitter/GuillaumeTC
Stecken in Donald Trump ein bisschen Merkel und etwas Lord Voldemort? Der Politiker wird nicht nur in entsprechenden Bilder verspottet.

Washington/Paris. 

Donald Trump würde nicht nur gerne US-Präsident werden, Donald Trump hätte auch auf den Titel des „Time“-Magazins gehört. Das meint zumindest Trump selbst und keilt gegen Merkel. Er landete nur auf Platz 3 – und das brachte ihm nicht nur Hiebe eines Adlers ein, sondern auch Spott im Netz. Und das Cover eines Künstlers, der ihn in Fotomontagen aufs Korn nimmt.

Nachdem der in den Umfragen führende Anwärter als Präsidentschaftskandidat der Republikaner sich auf Twitter über die Ungerechtigkeit beklagte, dass Merkel statt seiner auf den Titel gekommen war, schlug einmal mehr die Stunde des Guillaume Titus-Carmel, auf Twitter @GuillaumeTC. Der Pariser montiert seit Dezember 2012 Gesichter von zwei Prominenten zu einem neuen. #CroisonsLes nennt er das, „mixt sie“. So verhalf er dann Trump auch zu einem Titelbild, mit einer Spur Spott.

Trump dürfte nicht sehr erfreut gewesen sein. Er hatte sich vorher geringschätzig über die Kanzlerin geäußert: „Ich habe Euch gesagt, dass das „Time“-Magazin mich nie als Person des Jahres wählen würde, obwohl ich großer Favorit bin. Sie suchen sich eine Person raus, die Deutschland ruiniert.“

Während er sich als potenter Heilsbringer für die USA sieht, wurde er bei Fotoaufnahmen für das „Time“-Magazin zweimal von „Uncle Sam“ angegriffen, wie ein Video zeigt. Ein Weißkopfseeadler mit diesem Namen und Wappentier der USA hackte mit dem Schnabel nach dem 69-jährigen Milliardär. Die Szene machte wegen ihrer Symbolkraft in Windeseile Furore.

Während Trump es schafft, mit seinen provozierenden Botschaften ein konservatives Publikum an sich zu binden, ist in den US-Medien die Stimmung inzwischen klar gegen ihn. Spätestens seitdem er ein Einreiseverbot für Muslime forderte, wird er in den USA vielfach als Bedrohung für das Land wahrgenommen. In diese Stimmung passen auch weitere Bilder von Guillaume Titus-Carmel:

Die Idee, zwei Prominente zu einem zu machen, hatte der Franzose bei einer Fernsehsendung. Im TV lief eine Diskussion, auf Twitter forderte ein französischer Prominenter, man müsse eigentlich die beiden Angesprochenen mixen – und @GuillaumeTC machte das. Die Resonanz war groß, deshalb folgten bald weitere Bilder, die er in einem Tumblr-Blog sammelt. Um die 30 Minuten braucht er für ein Bild.

In Deutschland hatte er erstmals Bekanntheit erlangt, als er im jüngsten Bundestagswahlkampf „Peerkel“ schuf: Er mixte die Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück und Angela Merkel. Die waren sich auch im Wahlkampf sehr ähnlich gewesen, das Bild traf einen Nerv.