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Miete: Berliner Altenheim in Aufruhr! Bewohner landen plötzlich wegen Flüchtlingen auf der Straße

Nachdem in Lörrach 40 Mieter aus ihrer Wohnung geschmissen wurden, um Flüchtlingen Platz zu machen, sorgt ein weiterer Vorfall für Aufregung.

Miete
© IMAGO / Rolf Poss

Hilfe vom Staat: So gibt es Wohngeld, Lastenzuschuss und WBS

Geringes Einkommen, aber hohe Miete und Wohnkosten? Wer von dieser Konstellation betroffen ist, kann Wohngeld oder einen Wohnberechtigungsschein (WBS) beantragen. Das ist dabei zu beachten.

Seine pflegebedürftigen Eltern und Großeltern in guten Händen wissen. Das ist, was sich Kinder und Enkelkinder wünschen. Umso schockierender die Nachricht, die einen aus einem Berliner Seniorenzentrum erreicht.

110 Bewohner des in Berlin Wedding gelegenen Altenpflegeheims „Wohnen & Pflege Schillerpark“ landen auf der Straße! Stattdessen sollen Flüchtlinge in dem Gebäude untergebracht werden. Warum? Durch die vielen Zuschüsse soll der Betrieb eines Flüchtlingsheims finanziell attraktiver sein. Nachdem 40 Mieter aus Lörrach ein ähnliches Schicksal ereilte sorgt nun auch dieser Fall für Schlagzeilen.

Miete: Zehn Jahre früher ist Schicht im Schacht

Klar, dass sowohl Bewohner, als auch ihre Angehörigen fassungslos sind. Denn es fing alles so vielversprechend an. Die Berliner Johannesstift-Diakonie mietete 2006 das für 141 Bewohner ausgelegte Gebäude in der Müllerstraße auf einem großen Gelände vom Paul Gerhard Stift. Als Mindestpachtzeit wurden nach Angaben des Johannisstifts 25 Jahre vereinbart, inklusive der Option zur Verlängerung.

Doch 25 Jahre wurden es nicht. 2021 erreichte eine Hammer-Nachricht die Bewohner! Das Paul-Gerhardt-Stift meldete Eigenbedarf an, wie Lilian Rimkus, eine Sprecherin des Johannisstifts, gegenüber „FOCUS online“ mitteilte. Ganze zehn Jahre vor der vertraglich vereinbarten Mindestlaufzeit sollte also Schicht im Schacht sein!

Miete: Man habe „zähneknirschend“ zugestimmt

Pfarrer Martin von Essen, Vorsteher des Paul Gerhard Stifts, erklärte daraufhin in einer kuriosen Stellungnahme, dass die Johannisstift-Diakonie den Mietvertrag gekündigt haben soll. Auch ist keine Rede von Eigenbedarf. Von Essen spricht spricht lediglich von einer Schließung des Pflegeheims. Dass der Mietvertrag eigentlich bis 2031 laufen sollte, erwähnt er nicht. Nur, dass man eine „Vereinbarung“ getroffen habe, in der sich Pflegeheimbetreiber und Vermieter Ende 2021 auf eine „Gebäudenutzung“ bis Ende 2024 geeinigt hätten. 

Diese Einigung sei „zähneknirschend“ getroffen worden. Und anschließend noch um ein weiteres Jahr antizipiert, da sowohl Bewohner als aus Mitarbeiter begannen, sich um längerfristige Wohn- und Arbeitslösungen zu kümmern.

Pfarrer und Stiftsvorsteher von Essen jedenfalls hebt in seiner Stellungnahme eine „jahrzehntelange Erfahrung“ in der Geflüchteten-Arbeit hervor. Und kündigt abschließend an, dass das Refugium des Stifts die „Plätze für mehrfach traumatisierte Schutzbedürftige“ ab Ende 2022/2023 „erweitern“ werde.



Sprachlos und doch differenziert reagieren Angehörige, dass man sicher unterschiedlicher Meinung sein könne, was ein „höheres ethisch-moralisches Gut“ sei: „hochbetagten, pflegebedürftigen Mitbürgern im wohlverdienten Lebensabend medizinisch und pflegerisch zur Seite zu stehen oder wegen Hunger und Bürgerkrieg aus ihrer Heimat Geflohenen zu helfen“. Dass aber ausgerechnet religiöse Stifte der Evangelischen Kirche keine gemeinsame Lösung gefunden hätten und „pflegebedürftige Senioren vor die Tür setzen, die ihr ganzes Leben lang immer brav Kirchensteuer gezahlt und Kollekten gegeben haben, ist keine schöne Angelegenheit“, sagt der Angehörige. Berichtet hat FOCUS online.