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Luisa Neubauer wird mit harter Realität konfrontiert – „Die Afrikaner treiben uns an!“

Am Rande der Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm El-Schaich geraten die Klimaktivistin Luisa Neubauer und ein EU-Politiker aneinander.

Luisa Neubauer
© IMAGO / Hannelore Förster

Das ist Luisa Neubauer

Luisa Neubauer ist nach Greta Thunberg das bekannteste Gesicht von “Fridays for Future“ in Deutschland.

Diese Begegnung hatte es in sich. Es wurde mit den Armen gefuchtelt. Die Stimme erhoben. So sieht es aus, wenn die Klimaaktivistin Luisa Neubauer (26) am Rande der Weltklimakonferenz (COP27) im ägyptischen Scharm El-Scheich auf den sozialdemokratischen EU-Vizepräsidenten und Kommissar für Klimaschutz Frans Timmermanns (61) trifft.

Zusammen mit einer Mitstreiterin wirft Luisa Neubauer dem ehemaligen Spitzenkandidaten für den Kommissionsvorsitz Frans Timmermanns vor, europäisches Geld für fossile Energien wie Öl und Gas in Afrika massiv zu finanzieren.

Luisa Neubauer: Europäisches Geld für Klimavernichtung

Diesen Vowurf will Timmermanns nicht auf sich sitzen lassen. Es seien „afrikanische Regierungen, die uns dahingehend treiben, mehr in fossile Brennstoffe zu finanzieren, was wir jedoch nicht wollen“, verteidigt sich der EU-Politiker.

„Wir müssen dafür sorgen, dass mehr und mehr erneuerbare Energien entstehen. Wir teilen die Technologie mit ihnen, wir ermöglichen ihnen den Ausbau von Solarplatten und Windrädern“, zählt der niederländische Sozialdemokrat auf. Das sei die Zukunft, doch einige afrikanische Staaten bestünden darauf, zunächst auf fossile Energie zu setzen, wie beispielsweise Erdgas. Und das sei nun mal die „Entscheidung dieser afrikanischen Staaten“, versucht Timmermanns den jungen Aktivistinnen die Augen zu öffnen.



Dem will Neubauer nicht folgen. Maßgeblich seien ausländische Investoren und „europäisches Geld“, so die Klimaaktivisten. „Nein, es ist nicht europäisches Geld! Es ist privates Geld“, wird Timmermanns laut.


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„Deutschland ist der weltweit siebtgrößte Investor in fossile Energieindustrien. Wenn man den Menschen hier vor Ort zuhört, erzählen diese eine andere Geschichte. Sie kämpfen für das 1,5 Grad-Ziel. Sie sind abhängig von den europäischen Investoren und der Europäischen Union, um auf den Pfad der erneuerbaren Energien zu kommen und die Ausbeutung ihres Kontinents zu stoppen“, erklärt Neubauer ihre Sicht.


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Doch bei ihrem Streitgespräch am Rande des Klimagipfels werden sich Timmermanns und Neubauer nicht einig. Am Ende versucht der Niederländer ihr die Lage nochmal klar zu machen. Man könne Erneuerbare nun mal nicht über Nacht bauen „Wir müssen nach Alternativen gucken. Und eine Alternative ist der Kauf LNG auf dem Weltmarkt. Und das ist das, was wir tun.“