Veröffentlicht inPolitik

Karl Lauterbach warnt vor seinem eigenen Cannabis-Gesetz – „Jetzt wird es lächerlich!“

Nachdem Karl Lauterbach die Cannabis-Legalisierung auf den Weg gebracht hat, schaltet sein Ministerium eine Anti-Cannabis-Kampagne. Wie passt das zusammen?

Karl Lauterbach
© IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Lauterbach verteidigt Cannabis-Pläne

Wegen der Regierungspläne für eine Legalisierung von Cannabis warnen Ärztevertreter vor Gesundheitsgefahren. Der Gesundheitsminister hält dagegen, genau diese wolle die Ampel mit der Freigabe reduzieren.

„Legal,aber…Anxiety. Cannabiskonsum kann zu psychischen Problemen führen – vor allem bei Kindern und Jugendlichen.“ Diese vom Gesundheitsministerium geschaltete Anti-Cannabis-Kampagne sorgt derzeit für Irritationen. Denn war es doch das Ministerium von Gesundheitsminister Karl Lauterbach, das die Cannabis-Legalisierung gerade erst auf den Weg gebracht hat. Erst legalisieren, dann warnen – wie passt das zusammen?

Kein Wunder, dass sich die Bürger darüber in den Sozialen Medien irritiert zeigen. So schreibt ein Nutzer auf Instagram: „Jetzt wird’s lächerlich.“ Ein weiterer gibt kopfschüttelnd zu Protokoll: „Was ist das für eine schräge Kampagne. Es geht doch bei der Legalisierung eben um Jugendschutz, Substanzkontrolle, Entstigmatisierung von Konsumenten zur erleichterten Annahme von Hilfsangeboten.“ Er sei froh, dass „das Gesundheitsministerium jetzt erstmal raus ist und der Gesetzesentwurf in den parlamentarischen Beratungen noch sinnvoll umgebaut werden kann.“

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Instagram der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Auf Nachfrage unserer Redaktion beim Gesundheitsministerium, ob es nicht widersprüchlich sei, Cannabis zum einen legalisieren zu wollen und nun zum anderen eine vehemente Warnung vor dem Konsum auszusprechen, antwortet der Sprecher des Ministeriums: „Der Widerspruch ist absichtlich Kern der Kampagne.“ Sie sei auch eine Chance, wie Lauterbach ausgeführt habe. Er verweist auf die von SPD-Minister Karl Lauterbach abgegebene Erklärung.

Karl Lauterbach: „Cannabisgesetz markiert Wendepunkt einer leider gescheiterten Cannabisdrogenpolitik“

„Das Cannabisgesetz markiert einen Wendepunkt einer leider gescheiterten Cannabisdrogenpolitik. Ziel ist, den Schwarzmarkt und die Drogenkriminalität zurückzudrängen, das Dealen mit gestreckten oder toxischen Substanzen einzudämmen und die Konsumentenzahlen zu drücken“, so Lauterbach.



Und weiter: „Für Jugendliche bleibt der Konsum verboten, für junge Erwachsene soll er nur bedingt möglich sein. Diese Einschränkung ist notwendig, denn Cannabis schadet besonders dem noch wachsenden Gehirn. Um zu verhindern, dass Heranwachsende trotzdem konsumieren, starten wir bereits jetzt eine Aufklärungskampagne. Niemand darf das Gesetz missverstehen. Cannabiskonsum wird legalisiert. Gefährlich bleibt er trotzdem.“