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Corona-Impfung: Diese Aussage fliegt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann nun um die Ohren

Corona-Impfung: Diese Aussage fliegt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann nun um die Ohren

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Landtag NRW: Hier werden die Entscheidungen getroffen

Corona-Impfung: Diese Aussage fliegt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann nun um die Ohren

Landtag NRW: Hier werden die Entscheidungen getroffen

In Düsseldorf liegt das politische Machtzentrum von Nordrhein-Westfalen. Doch seit wann ist das so und wie viele Politiker sitzen eigentlich im Landtag.

Nach diesem Video sitzt Karl-Josef Laumann in der Klemme! Die WDR-Sendung „Westpol“ hat nun aufgedeckt, dass unter anderem eine seiner Aussagen zu den Impfungen in NRW so nicht ganz stimmte.

Noch bevor Omikron in aller Munde war und die Booster-Impfungen für alle angeboten wurden, hat NRW-Gesundheitsminister Laumann verkündet, dass die Impfquote in den Seniorenheimen bei 90 Prozent liege. Doch diese Zahl stimmt bei weitem nicht, wie der WDR nun zeigt.

Impfungen in NRW: Karl-Josef Laumann rudert zurück

Ein kurzer zusammengeschnittener „Westpol“-Clip bei Twitter zeigt die missliche Lage. Bei der Gruppe der besonders vulnerablen Personen scheint das Impfangebot nicht so gut umgesetzt worden zu sein, wie gewünscht. In der Video-Sequenz betont der NRW-Gesundheitsminister aktuell, dass er immer gesagt habe, dass Auffrischungsimpfungen zu 90 Prozent in den Altenheimen angeboten wurden.

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Das ist Karl-Josef Laumann:

  • Karl-Josef Laumann wurde am 11. Juli 1957 in Riesenbeck geboren
  • Er hat eine Ausbildung zum Maschinenschlosser absolviert
  • Seit 2005 ist er im NRW-Landtag tätig
  • Seit 2017 ist er Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW

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Doch kurz darauf spielt der WDR eine Aufnahme vom 29. Oktober 2021 ein. Dort lautet Laumanns Aussage: „Wir haben – Stand heute – rund 90 Prozent unserer Altenheime eine Auffrischungsimpfung den Menschen gegeben.“ Und im gleichen Interview sagt er etwas später: „Ja, ich kann es nur nochmal sagen: „Wir haben 90 Prozent der Altenheime geimpft!“

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Auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst habe solche Werte vor der Presse genannt. Doch das scheint nach Recherchen von Westpol falsch zu sein. Offenbar sei diese hohe Quote sogar jetzt – kurz vor Weihnachten – noch nicht erreicht. In Wahrheit könne gar keine genaue Zahl genannt werden für Mitte Dezember. Landesweit habe die Booster-Quote bei 70 Prozent Mitte November gelegen, bestätigte das Gesundheitsamt auf Nachfrage des WDRs.

Doch warum weiß niemand, wie viele Menschen in den Heimen nun wirklich geboostert sind? Landesweite Zahlen seien nun schwierig zu bekommen, da sich nun Hausärztinnen und Hausärzte um die Impfungen kümmern und diese geben nicht mehr an, wo eine Impfung erfolgt ist, sondern leiten lediglich die Altersgruppe ans Robert-Koch-Institut (RKI) weiter.

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Außerdem erzählt der Altenpflegeheim-Leiter des Lazarus in Bergheim Rhein-Erft-Kreis, Tim Munsky, dem WDR, dass das Prozedere schwieriger sei. Man müsse Kontakt mit den verschiedenen Hausärzten aufnehmen, die Dokumente von den Angehörigen bekommen und dann noch einen Impftermin ausmachen. Mehr Hürden als noch bei den Erst- und Zweitimpfungen.

Der SPD-Landtagsabgeordnete Josef Neumann kritisiert nun sogar, dass die Landesregierung die Zahlen absichtlich verdreht habe: „Man hat sich mit fremden Federn geschmückt, die nicht der Wahrheit entspricht, die auch nicht der Realität entsprechen.“ Der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, schlägt dieselbe Richtung ein und spricht von „Trickserei“.

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Laumann weist Kritik von sich

Laumann weist indes die Kritik aber von sich. Seine Zitate seien nie anders zu verstehen gewesen, als dass die Angebote zu 90 Prozent in den Pflegeheimen gemacht wurden. (js)