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Hutbürger verklagt das ZDF: Interessant, wer sein Anwalt ist

Hutbürger verklagt das ZDF: Interessant, wer sein Anwalt ist

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Foto: dpa

Eines wird Maik G. auf jeden Fall für immer bleiben: Die Gewissheit, dass seinetwegen ein Wortspiel entstanden ist. Die Rede ist vom Hutbürger – eine Wortkreuzung aus Hut und Wutbürger.

Maik G. war mal Mitarbeiter des sächsischen Landeskriminalamtes. Dann marschierte er im August 2018 bei einer Demo der fremdenfeindlichen Pegida in Dresden mit. Auf dem Kopf: Ein Anglerhütchen in Deutschlandfarben – immerhin sind Pegida-Demos Veranstaltungen für selbsternannte Patrioten.

Hutbürger bei Pegida-Demo

Vor Ort war auch ein Kamerateam des ZDF, die Aufnahmen von der Demo machten. Maik G. protestierte dagegen lautstark, rief: „Sie haben mich ins Gesicht gefilmt.“ Zudem hatte er den Journalisten vorgeworfen, damit eine Straftat zu begehen. >>hier mehr dazu

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In der Folge hatten Beamte das ZDF-Team über 45 Minuten festgehalten. Das wurde als Eingriff in die Pressefreiheit gewertet und löste bundesweit Kritik aus.

Maik G. möchte gern Geld haben

Jetzt fordert Maik G., der sogenannte Hutbürger, eine Entschädigung vom ZDF: Mindestens 20.000 Euro will er haben. Maik G. habe immerhin seinen Job wechseln müssen, sagte sein Anwalt Maximilian Krah. Krah ist nicht nur Anwalt – sondern auch der sächsische Vize-Chef der AfD.

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Es gehe bei der Klage, die am Freitag ans Landgericht Dresden verschickt worden sei, um eine Medienrechts- und Persönlichkeitsverletzung‎.

„Man hätte den Mann nicht unverpixelt zeigen dürfen“, findet AfD-Politiker und Rechtsanwalt Krah. Der Mann sei keine Person der Zeitgeschichte, zudem habe er sich nur auf dem Weg zu einer Demo gefunden.

Hutbürger: Hielt Kameramann „für einen Antifa-Fotografen“

Der ehemalige LKA-Mitarbeiter habe übrigens nur gelegentlich an Pegida-Demonstrationen teilgenommen und den Kameramann damals „irrtümlich für einen Antifa-Fotografen“ gehalten, so Krah weiter.

Außerdem habe Maik G. oft eine Fahne Israels dabei gehabt, denn er sei ein „großer Bewunderer“ dieses Staats, sagte Krah dem „Spiegel“.

Das Hütchen und die Sonnenbrille habe er damals getragen, um nicht erkannt zu werden – auch im Hinblick auf seine Tätigkeit als Staatsdiener. Nun werde er deutschlandweit verunglimpft.