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Heftiger Auftritt! Muslimin verharmlost bei „hart aber fair“ Scharia und Kalifat als „ganz normal“

Bitte was? ARD-Zuschauer dürften sich im falschen Film gefühlt haben, als eine Frau bei „hart aber fair“ eine Kalifat-Demo in Hamburg relativierte.

"hart aber fair"-Gast polarisiert mit Auftritt.
© Screenshot ARD-Mediathek

Neuer „hart aber fair“-Moderator: Das ist Louis Klamroth

Der deutsche Fernsehmoderator Louis Klamroth ist ab Januar 2023 das neue Gesicht von „hart aber fair“.

Kohola Maryam Hübsch sitzt im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks, ist am Montag zu Gast bei „hart aber fair“ – und verharmlost eine Islamisten-Demo. Nicht wenige ARD-Zuschauer dürften ungläubig zugehört haben, als Hübsch die Vorkommnisse in Hamburg am Sonntag (28. April) relativierte.

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Dabei hätte die Redaktion von Louis Klamroth schon im Vorfeld ahnen müssen, wie Hübsch bei solchen Fragen argumentiert.

„hart aber fair“: Muslimin findet, dass man Kalifat-Demo einordnen solle

„Kalifat ist die Lösung“, hieß es auf Plakaten bei der Demonstration auf dem Hamburger Steindamm. Dass ein solches Bekenntnis nicht mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung in Deutschland zu vereinbaren ist, sollte Konsens sein.

Doch Hübsch windet sich: „Das Problem ist, wenn man diese Demonstration nicht einordnet. Wir haben 0,5 Prozent der 6 Millionen Muslime in diesem Land, die als islamistische Gefährder gelten laut Verfassungsschutz. Das ist eine ganz, ganz kleine Minderheit.“ Hier kommt sie etwas durcheinander. Richtig ist, dass der Verfassungsschutz von etwa 30.000 Islamisten in Deutschland ausgeht (das wären die rund 0,5 Prozent am Anteil der Gesamtzahl der Muslime). Die Zahl der Gefährder beläuft sich laut Bundeskriminalamt auf knapp 500.

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Die verschleierte Rundfunkrätin relativiert die „Kalifat“-Forderung der Demonstranten weiter: „Die Frage ist: Wie versteht man solche Slogans?“ Sie fordert, dass man das differenzierter betrachten müsse. An „hart aber fair“-Gast Mario Voigt von der CDU gewandt, kritisierte sie die Entwürfe zum neuen Grundsatzprogramm seiner Partei.

Wenn es dort heiße, die Scharia gehöre nicht zu Deutschland, sei das für Hübsch „Populismus“. Die Muslimin weiter: „Begriffe wie Scharia und Kalifat sind politische Kampfbegriffe geworden. In der islamischen Welt sind das erst einmal ganz normale Terminologien.“

Scharia-Verharmlosung im ARD-Talk – das sagt ein Extremismusforscher

Die Scharia sei einfach die islamische Normenlehre und ein Bestandteil wäre, dass man sich an die Gesetze des jeweiligen Landes halten müsse, in denen man als Muslim lebe, versicherte sie. „Diese Konstruktion, die in der Politik gerne aufgemacht wird, es gebe einen Widerspruch zwischen Scharia und Staat, das ist eine Fantasie.“

Der bekannte Psychologe und Extremismusforscher Ahmad Mansour sieht das völlig anders. Auf X schrieb er am Montag: „Das Kalifat zielt auf ein islamisches Herrschaftssystem, in dem die Scharia – die islamische Rechtssprechung – zum Dogma erhoben wird und nach den Regeln von Koran und Sunna gelebt wird. Keine Macht geht vom Volke aus.“

Hübsch polarisierte schon mehrfach – auch bei „hart aber fair“

Hübsch gehört der Ahmadiyya-Gemeinschaft an, die sich als Reformbewegung innerhalb des Islams versteht, aber von den meisten anderen Muslimen als Irrlehre abgelehnt wird. Sie repräsentiert damit nur eine Splittergruppe innerhalb der islamischen Gesellschaft in Deutschland. Die 43-jährige Publizistin lebt in einer von ihrem Vater arrangierten Ehe.

Schon 2015 trat sie nach dem Anschlag auf die französische Redaktion von „Charlie Hebdo“ in Paris bei „hart aber fair“ auf. Damals meinte sie zum Streitpunkt der Vollverschleierung von Frauen: „Wenn Muslime die Karikaturen [gemeint sind satirische Mohammed-Karrikaturen, d.Red.] aushalten müssen, so müsste dies in einer pluralistischen Gesellschaft doch auch für die Burka gelten.“ Sie lehnte das französische Verschleierungsverbot als kontraproduktiv ab.


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Vor einem Auftritt 2016 in der ZDF-Sendung von Maybrit Illner verweigerte Hübsch dem CDU-Politiker Paul Ziemiak hinter den Kulissen den Handschlag zur Begrüßung. Der Christdemokrat thematisierte das später während der Sendung, woraufhin Hübsch konterte: „Das ist mein gutes Recht.“