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Elternzeit und Elterngeld: Zwei Monate Vaterurlaub helfen der Frau nicht  – „Auch mal abwechseln!“

Es läuft nicht fair ab bei Elternzeit und Elterngeld zwischen den Geschlechtern. Eine Expertin spricht Klartext.

Elterngeld und Elternzeit: Madame Moneypenny (Natascha Wegelin) klärt auf.
© Fotomontage DerWesten/Imago

Elternzeit und Elterngeld: Zwei Monate Vaterurlaub helfen der Frau nicht - „Auch mal abwechseln!“

Ob die Aufteilung der Elternzeit in Deutschland tatsächlich so gleichberechtigt aufgeteilt wird und wie das Elterngeld angepasst werden müsste – darüber sprachen wir mit Finanzexpertin Madame Moneypenny.

Wie weit ist es mit dem Thema Gleichstellung, wenn es um die Care-Arbeit, insbesondere bei der Kinderbetreuung geht? Klar ist: Immer mehr Väter nehmen mittlerweile Elternzeit und beziehen Elterngeld. Und doch gibt es noch weiterhin gravierende Unterschiede zwischen den Geschlechtern, was die Aufteilung angeht.

+++ Ebenfalls interessant: Elterngeld: Betroffener Familienvater packt aus – „Reicht lang nicht aus!“ +++

In unserer neuen „Finanzkompass“-Folge klärt Natascha Wegelin, Gründerin und CEO von Madame Moneypenny, auf, wo noch Aufholbedarf besteht. Durch ihre Aktivitäten auf Instagram, YouTube und Facebook mit großen Reichweiten sowie als Bestseller-Autorin machte sich die Finanzexpertin einen Namen.

Männer nur wenige Monate in Elternzeit

Die Zahlen sind eindeutig: Der Anteil der Väter, die Elterngeld beziehen, steigt stetig an. Aber er lag 2022 immer noch bei nur 26.1 Prozent. Es kommt hinzu, dass die Väter oft deutlich kürzer Elterngeld in Anspruch nehmen. Frauen beziehen im Schnitt 14,6 Monate Elterngeld, Männer nur 3,6 Monate, wie das Statistische Bundesamt bekannt gab.

Expertin Wegelin, „Madame Moneypenny“, kennt sich aus: „Das eine ist: Wie kriegen wir mehr Väter in die Elternzeit. Da kann ein finanzieller Anreiz sehr, sehr gut helfen. Ich halte nichts von irgendwelchen Pflichtgeschichten. Dass jemand in irgendwelche Systeme reingepresst wird.

Elterngeld beziehen – und ab in den Familienurlaub?

Gleichzeitig aber auch das innerfamiliäre, darüber zu sprechen: Wo liegt die Hauptlast? Und wie kann die Mutter wirklich entlastet werden vs. wir fahren jetzt zwei Monate nach Kanada. Das ist ein Urlaub, das ist sicherlich auch schön. Das hat aber jetzt nichts damit zu tun, die Mutter langfristig zu entlasten. Dass die sich erholen kann und vielleicht früher anfangen kann, zu arbeiten.“ 


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In dem „Finanzkompass“-Video spricht sie darüber, warum die ungleiche Aufteilung von Elternzeit und der Bezug von Elterngeld ein Dilemma für Frauen darstellt. Außerdem nennt sie Ideen und Ansätze, wie man als Paar in der Gesellschaft und auch in der Politik gegensteuern sollte.