BMW köderte 1973 mit „Jupp, komm nach Bayern“ arbeitslose Kumpel aus dem Ruhrgebiet. Jetzt locken schwäbische Mittelständler die von Arbeitslosigkeit bedrohten Opelaner auf die Schwäbische Alb und in den Schwarzwald. Das ist eine gute Nachricht für die begehrten Fachkräfte aus dem Ruhrgebiet. Wer sich dazu aufrafft, allein oder mit Kind und Kegel ins Schwäbische zu ziehen, den erwartet eine attraktive Zukunft.
Für das Ruhrgebiet ist das allerdings mal wieder eine schlechte Nachricht mehr. Wir verlieren nicht nur durch demografische Schrumpfung, sondern auch durch Wegzug dramatisch an Einwohnern, während andere Ballungsräume wie Hamburg, München, Köln/Düsseldorf, Stuttgart und Frankfurt die gut Ausgebildeten und Aufstiegsorientierten wie Magneten anziehen. Es ist ein Armutszeugnis für das Revier, dass den Opelanern hier keine berufliche Perspektive winkt. Fehlende Arbeitsplätze, teilweise verwaiste und verfallene Stadtteile, Vergreisung, Bildungsnotstand – es gibt viel zu tun, um im Wettbewerb mit anderen Regionen nicht noch weiter abgehängt zu werden. Die Zeit läuft. Packen wir es an.