In Großbritannien könnte man meinen, die Corona-Krise sei überwunden. Premierminister Boris Johnson hält an seinen Lockerungsplänen für den 19. Juli weiter fest.
Derweil gibt es in Deutschland einen leichten Anstieg bei den Corona-Zahlen.
So steigt die 7-Tage-Inzidenz seit einigen Tagen zwar nur leicht, aber kontinuierlich an. Das Robert-Koch-Institut stellt nun trotzdem einen Plan vor, wonach die Inzidenz nicht mehr ausschlaggebend für Maßnahmen der Corona-Politik in Deutschland sein soll.
>>> Hier geht’s zum neuen Corona-Newsblog ab dem 13. Juli. Unter anderem Thema: So heftig geht Frankreich jetzt gegen Impfverweigerer vor!
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Corona in Deutschland (Stand 12. Juli):
- 7-Tage-Inzidenz: 6,4
- Neue Corona-Fäle: 324
- Weitere Todesfälle: 2
- Todesfälle insgesamt: 91.233
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Montag, 12. Juli
22:23 Boris Johnson hält an Lockerungs-Plan fest – mahnt aber zur Vorsicht
Angesichts der angekündigten Corona-Lockerungen in England hat der britische Premierminister Boris Johnson die Bevölkerung zu Vorsicht und Rücksichtnahme aufgefordert. „Diese Pandemie ist bei weitem nicht vorbei. Diese Krankheit gefährdet weiterhin Sie und Ihre Familien“, sagte Johnson am Montag in London. In England sollen am 19. Juli fast alle Corona-Beschränkungen fallen. Das gilt allerdings nicht für Schottland, Wales und Nordirland, die selbstständig über die Maßnahmen entscheiden können.
Aufgrund der Delta-Mutation sind die Infektionszahlen in Großbritannien in den vergangenen Tagen sehr massiv angestiegen.
Daher empfehle die Regierung weiterhin dort, wo sich viele Menschen aufhalten, eine Maske zu tragen. Außerdem bitte Johnsons Regierung, Nachtclubs und andere Veranstaltungsorte, den Impfstatus ihrer Gäste und Besucher mithilfe eines digitalen Nachweises zu überprüfen. Eine gesetzliche Grundlage dafür gibt es dann aber nicht mehr. Weiterhin setzt England aber auf harte Einreiseregeln, die für Ungeimpfte und Einreisende aus bestimmten Ländern eine Quarantäne vorschreibt.19.35: 25 Schüler stecken sich auf Abiturfahrt mit Coronavirus an
Medienberichten zufolge haben sich 25 junge Menschen aus dem oberbayerischen Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen bei einer gemeinsamen Abiturfahrt mit dem Coronavirus angesteckt. Zwei der Schüler hätten sich zuvor im privaten Bereich angesteckt. Auf der Busfahrt nach Kroatien hätten sich daraufhin auch andere Abiturienten angesteckt. Das teilte das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen am Montag mit. Dort angekommen hätten die Reisenden Schnelltests gemacht, die positiv ausfielen. Das Ergebnis sei durch PCR-Tests bestätigt worden.
Mittlerweile sind die Schüler wieder in Deutschland und in Quarantäne. Aufgrund des Ausbruchs ist die Inzidenz im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen innerhalb weniger Tage von 11,7 auf 17,2 gestiegen. Allerdings zeigen fast alle der Infizierten maximal leichte Symptome. Aufgrund einer Coronainfektion sei derzeit im Kreis niemand im Krankenhaus, heißt es weiter.
06.50 Uhr: RKI-Dokument aufgetaucht – Inzidenz soll nicht mehr über Maßnahmen entscheiden
Die Corona-Zahlen in Deutschland steigen aktuell leicht an – doch ausgerechnet jetzt könnte es zu einer Wende in der Corona-Politik kommen: Aus einem internen Dokument des Robert-Koch-Instituts geht hervor, dass nicht mehr die Inzidenz – also die Anzahl der Corona-Infektionen innerhalb einer Woche pro 100 Einwohner – über entsprechende Maßnahmen entscheiden soll. Stattdessen stellt die Behörde die „Hospitalisierung als zusätzlichen Leitindikator“ für die Politik vor – also die Anzahl der im Krankenhaus behandelten Corona-Patienten. Das berichtet die „Bild“.
Hintergrund der Maßnahme: Durch die steigende Zahl der Geimpften verliert der Inzidenzwert immer mehr an Aussagekraft. So rechnet das RKI mit einer „Abnahme des Anteils schwerer Fälle“, da die Risikogruppen fast vollständig durchgeimpft sind. So wird Corona selbst bei höheren Infektionszahlen für das Gesundheitssystem weniger gefährlich.
Daher sind „weitgehende nicht-pharmakologische Interventionen für ALLE fachlich schwer begründbar (außer bei drohender systematischer Überlastung)“, heißt es im RKI-Papier laut „Bild“.
Sonntag, 11. Juli
20:29 Uhr: Weltärztebund-Chef: „Werden Corona nie wieder los“
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, rechnet damit, dass Masken nicht mehr aus dem Alltag verschwinden werden. Auf die Frage, ob er einen Zeitpunkt sehe, an dem Corona als ganz normale Erkrankung angesehen werden könne, sagte Montgomery am Sonntag im ARD-„Europamagazin“, der Punkt sei erreicht, wenn 85 Prozent der Bevölkerung durch Impfung und Durchmachen der Erkrankung immunisiert seien.
„Wir werden aber Corona nie wieder los. Wir werden in bestimmten Situationen immer Masken tragen müssen, Hände waschen müssen, Abstand halten und wir werden regelmäßig nachimpfen müssen, wie wir das von der Grippe ja auch kennen“, fügte er hinzu.
Mit Blick auf den deutlichen Anstieg der Ansteckungszahlen in Großbritannien und die dort geplante Aufhebung der Corona-Beschränkungen sagte Montgomery, er halte es für „völlig unverantwortlich, bei diesen Inzidenzwerten und bei einer stockenden Impfkampagne (…) derartige Lockerungsübungen zu machen.“ Er frage sich, wieviele Menschen sich am Abend beim EM-Finale im Wembley-Stadion anstecken würden. „Und mir graust ein bisschen davor.“
12.40 Uhr: Panne in Gesundheitsministerium
Offenbar hat es in Brandenburg eine Panne beim Gesundheitsministerium gegeben. Laut der „Lausitzer Rundschau“ wurden 100.000 falsche Corona-Freibriefe mit digitalem Impfnachweis verschickt. Und das, obwohl die Empfänger noch gar keine zweite Impfung hatten.
In einem solchen Schreiben, das eine Bürgerin aus Cottbus erhalten haben soll, steht zu Beginn: „Sehr geehrte Frau (…), Sie sind in einem Impfzentrum oder von einem mobilen Impfteam im Land Brandenburg gegen das Corona-Virus vollständig geimpft worden.“
„Das ist zweifelsohne misslich und ich bedaure das“, wird Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher in der „Berliner Zeitung“ zitiert.
08.15 Uhr: Ministerpräsident warnt vor zu schnellen Corona-Lockerungen
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) warnt vor zu schnellen und zu umfassenden Lockerungen der Corona-Maßnahmen. „Zunächst sollten wir zumindest drei Monate abwarten, denn dann wissen wir besser, welche Auswirkungen die Delta-Variante und die Reiserückkehrer haben“, sagte Bouffier der Zeitung „Welt am Sonntag“. „Ich halte daher eine weitere Maskenpflicht in Abwägung zu den möglichen Auswirkungen für eine geringere Einschränkung.“
07.30 Uhr: Zypern nun Corona-Hochinzidenzgebiet
Das Mittelmeerland Zypern gilt seit Sonntag als Hochinzidenzgebiet mit einem besonders hohen Corona-Infektionsrisiko. Das Auswärtige Amt in Berlin warnt daher vor nicht notwendigen touristischen Reisen auf die Ferieninsel. Urlauber müssen nun nach einer Rückkehr aus Zypern in eine zehntägige Quarantäne gehen, die sie aber nach fünf Tagen mit einem negativen Corona-Test vorzeitig beenden können.
Samstag, 10. Juli
20.02: Ungarn hebt als erstes EU-Land die Maskenpflicht auf
In Ungarn treten ab sofort umfangreiche Lockerungen der staatlichen Corona-Beschränkungen in Kraft, weil inzwischen 5,5 Millionen Ungarn zumindest eine Erstimpfung gegen das Virus Sars-Cov-2 erhalten haben, wie die Tagesschau berichtet. Die Regierung in Budapest gab bekannt, dass diese Impfquote erreicht wurde.
Somit werden automatisch zahlreiche Einschränkungen in dem EU-Land aufgehoben. Ungarns Regierung macht Lockerungen ausschließlich vom Impf-Fortschritt abhängig, nicht von der Inzidenz der Neuansteckungen.Demnach ist nun die bisher gültige Maskenpflicht in geschlossenen öffentlichen Räumen weggefallen. Sei gilt nur noch in Krankenhäusern und sozialen Einrichtungen wie Altenheimen.
12.59 Uhr: Virologe warnt vor drei Urlaubsländern
Auch wenn die Deutschen aufgrund der aktuelle Corona-Zahlen wieder reisen dürfen, macht sich in einigen europäischen Ländern gerade ein Infektions-Anstieg bemerkbar. Martin Stürmer, Facharzt für Mikrobiologie in Frankfurt, warnt deshalb nun die Bundesbürger vor Urlaube in bestimmte Gebiete. Gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ erklärte er: „Wenn ich mir England und Portugal ansehe oder jetzt aktuell ganz Spanien: Das sind schöne Urlaubsgegenden, aber dort verbreitet sich das Virus und deshalb würde ich nicht empfehlen, dorthin zu fahren.“
Entscheidend sei für Stürmer, ob Reisende Erholung suchen oder lieber feiern wollen. Er wählt die Fußballeuropameisterschaft als Negativbeispiel, wo Fans vor und nach den Spielen in Feierlaune waren. „Wer im Urlaub ähnliche Partys feiert, trägt ein hohes Risiko, sich zu infizieren – egal, wohin er fährt.“
Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung am Sonntag ganz Spanien und damit auch Mallorca und die Kanaren als Risikogebiet ein. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag bekannt.
08:16 Uhr: Landes-Kassenarztchef fordert: Ungeimpfte dürfen nicht mehr reisen
Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung in Rheinland-Pfalz, Peter Heinz, fordert massive Freiheitseinschränkungen für Ungeimpfte: „Die Nicht-Geimpften haben nicht die Freiheit, ihre Maske abzulegen. Sie dürfen nicht ins Stadion, nicht ins Schwimmbad und nicht ohne Maske im Supermarkt einkaufen. Und man darf Ungeimpften und jenen mit nur einer einfachen Impfung nicht mehr gestatten, in den Urlaub zu fahren“, sagte er der „Rhein-Zeitung“ (Samstag-Ausgabe).
„Wer Ungeimpften Freiheiten zurückgibt, verspielt die Chance, alle Menschen mit der Impfung zu erreichen“, sagte Heinz. Man müssen den Menschen klarmachen: „Ohne Impfung gibt es keine Freiheiten. Ohne diesen Druck werden wir die Menschen nicht überzeugen.“ Ungeimpfte seien eine Gefahr für die Gesellschaft und dürften daher nicht die gleichen Freiheiten wie Geimpfte bekommen.
Selbst mit einem negativen Test dürften Ungeimpfte seiner Ansicht nach nicht in den Urlaub fahren: „Das Freitesten schützt ja nicht. Wer zum Beispiel auf eine Insel mit einem negativen PCR-Test fährt, kann sich dort sehr wohl anstecken, fährt wieder nach Hause und ist Virusträger.“
Impfprämien hält Heinz für „absurd“. Eine Impfpflicht lehnt er als „Bevormundung“ aber ab. Freiheiten nur Geimpften zu geben sei keine versteckte Impfpflicht, „sondern eine zwangsläufige Schlussfolgerung aus einer pandemischen Lage“.
Freitag, 9. Juli 2021
20.07: Wieder Aus fürs Nachtleben in Niederlanden
Wegen einer enorm gestiegenen Zahl an Neuinfektionen haben die Niederlande eine Reihe von Corona-Maßnahmen wieder verschärft. Clubs und Discos müssen von Samstag an erneut schließen. Für Gaststätten ist um Mitternacht Schluss, wie Ministerpräsident Mark Rutte am Freitag in Den Haag mitteilte. Nach nur knapp zwei Wochen bedeutet das wieder das vorläufige Aus fürs Nachtleben.
Auch Festivals und andere Großveranstaltungen ohne feste Sitzplätze, bei denen kein Sicherheitsabstand gehalten werden kann, werden wieder untersagt. „Wir müssen die schnelle Verbreitung des Virus abbremsen“, mahnte der Regierungschef. Rutte mahnte seine Landsleute zur Vorsicht.
Zuletzt waren in den Niederlanden rund 7000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden registriert worden – etwa sieben Mal soviel wie in der Vorwoche. Allein in einer Diskothek in Enschede nahe der deutschen Grenze hatten sich 600 Menschen infiziert, vor allem Jugendliche. Der Zugang war nur mit einem negativen Testergebnis möglich. Offenbar gab es aber viele Fälschungen.
Bisher führte die Zunahme der Infektionen zwar nicht zu mehr Patienten in Krankenhäusern. Die Regierung ist jedoch äußerst besorgt, dass das Land erneut den Status eines Risikogebiets bekommt und Urlaubsreisen nicht mehr möglich sind. Die Niederlande hatten zum 26. Juni fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben. Das war vielfach als zu schnell und fahrlässig kritisiert worden.
13.18 Uhr: Mallorca-Hammer! Ganz Spanien ist wieder Risikogebiet
Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung ganz Spanien und damit auch Mallorca sowie die Kanaren am Sonntag als Risikogebiet ein. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag bekannt.
Das bedeutet, dass das Auswärtige Amt mitten in den Sommerferien wieder von touristischen Reisen in das beliebteste Urlaubsland der Deutschen abraten wird. Praktische Folgen ergeben sich für Urlauber aber kaum: Wer mit dem Flugzeug aus Spanien nach Deutschland zurückkehrt, muss wie bisher einen negativen Test oder einen Nachweis über eine vollständige Impfung oder Genesung dabeihaben. Damit entfällt dann die Quarantänepflicht.
06.56 Uhr: Wie geht das Leben in der Zukunft mit Corona weiter? Drei mögliche Szenarien
An den Gedanken muss man sich wohl oder übel gewöhnen: Fachleute gehen davon aus, dass das Coronavirus vorerst nicht ausgerottet werden kann. Aber wird die herausgehobene Stellung, die Sars-CoV-2 seit rund anderthalb Jahren einnimmt, irgendwann ein Ende haben? Welche Risiken drohen noch? Darüber hat ein Wissenschaftler-Team einen Beitrag für das Fachblatt „Nature“ geschrieben.
Der Artikel beginnt zwar optimistisch mit der Aussage, dass es eine realistische Erwartung sei, die Pandemie dank der globalen Anstrengungen beim Impfen unter Kontrolle zu bringen. Das Autorenteam um Amalio Telenti und Davide Corti, das beim Pharma-Unternehmen Vir Biotechnology und verschiedenen Forschungsinstitutionen arbeitet, geht aber auch auf noch unabsehbare Entwicklungen und Unsicherheiten ein.
Von drei vorstellbaren Szenarien, die das Team nennt, ist eines besonders beunruhigend: Dass die Menschheit die Pandemie eben doch nicht schnell kontrollieren könne und auch künftig mit schweren Verläufen und einer hohen Zahl an Infizierten zu kämpfen haben werde – was wiederum die Weiterentwicklung des Virus begünstigen könne.
Ein zweites und wahrscheinlicheres Szenario sei der Übergang von Corona in eine saisonale Krankheit wie die Grippe. Effektive Therapien wie etwa im Labor hergestellte Antikörper-Präparate könnten helfen, die Krankheitsschwere und die Rate der Krankenhausaufnahmen und Todesfälle massiv zu senken, schreiben die Autoren.
Eine künftig zu erwartende Vergleichbarkeit mit der Grippe äußerte auch der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, jüngst im „Handelsblatt“: „Es werden kontinuierlich Corona-Patienten auf den Intensivstationen landen, aber eben nicht in überdurchschnittlichen Zahlen wie in der Hochzeit der Pandemie. Das erleben wir auch bei der Influenza“.
Normale Grippe – das mag für manche harmlos klingen. Die Autoren des „Nature“-Beitrags erinnern jedoch daran, dass mit Influenza pro Jahr schätzungsweise mehrere Hunderttausend Todesfälle weltweit einhergehen. „Dies ist eine äußerst erhebliche gesundheitliche Belastung und entspricht einem relativ optimistischen Blick auf die Zukunft der Sars-CoV-2-Pandemie“, halten sie zu diesem Szenario fest.
Als dritte – und wohl optimistischste – Option nennen die Autoren den Übergang von Corona in eine Krankheit mit vergleichsweise deutlich weniger schwerer Symptomatik, ähnlich bei den altbekannten Coronaviren. Diese zählen zu den klassischen Auslösern von Erkältungen. Mehrfach betonen die Autoren jedoch, dass es nicht möglich sei, sicher vorherzusagen, ob die Krankheitsschwere von Corona tatsächlich mit der weiteren Anpassung an den Menschen zu- oder abnimmt und wie lange eine solche Entwicklung dauern könnte.
Auch die Entwicklung von Varianten, die dem Immunsystem von Geimpften und Genesenen entgehen können, bleibt laut dem Beitrag ein Risiko. Dadurch, dass die Pandemie derzeit in vielen Weltregionen nicht oder nur unvollständig unter Kontrolle sei, bestehe die Gefahr, dass sich mehr Virusvielfalt herausbilde. Solche Entwicklungen mit neuen Werkzeugen vorhersagen zu können, wäre laut den Autoren förderlich. Auch eine mögliche Rolle von Tierarten, in denen das Virus zirkulieren und sich weiter verändern könnte, heben sie hervor.
06.10 Uhr: Biontech-Booster schon nach 6 Monaten nötig?
Die Impfstoffhersteller Pfizer und Biontech gehen von einem Rückgang der Schutzwirkung des gemeinsamen Coronavirus-Vakzins nach einem halben Jahr aus. „Wie anhand der vom israelischen Gesundheitsministerium erhobenen Daten aus der praktischen Anwendung bereits deutlich wurde, sinkt die Schutzwirkung des Impfstoffs gegenüber Infektionen und symptomatischen Erkrankungen sechs Monate nach der zweiten Impfung“, hieß es am Donnerstag (Ortszeit US-Ostküste) in einer gemeinsamen Mitteilung. Auf Basis der bisher vorliegenden Daten sei es wahrscheinlich, „dass eine dritte Dosis innerhalb von sechs bis zwölf Monaten nach der vollständigen Impfung erforderlich sein wird“.
Donnerstag, 8. Juli 2021
15.21 Uhr: Corona-Ausbruch in Schlachthof bei Cloppenburg
In einem Schlachthof in Essen (Oldenburg) gibt es einen größeren Coronavirus-Ausbruch. Bisher stehen 45 Fälle im Zusammenhang mit diesem Infektionsgeschehen, wie ein Sprecher des Landkreises Cloppenburg am Donnerstag sagte. 28 der Infizierten lebten im benachbarten Landkreis Osnabrück. Seit Freitag werden dem Sprecher zufolge in dem Fleisch- und Zerlegebetrieb von Danish Crown tägliche PCR-Tests gemacht. In sechs Fällen sei die zuerst in Brasilien aufgetretene Gamma-Variante des Virus nachgewiesen worden – weitere Untersuchungen laufen.
Dem niedersächsischen Landesgesundheitsamt in Hannover sind bisher landesweit 32 Fälle der Gamma-Variante bekannt geworden. Acht dieser Fälle stehen einem Behördensprecher zufolge im Zusammenhang mit dem Infektionsgeschehen im Landkreis Cloppenburg. Der Kreis plane trotz einer Sieben-Tage-Inzidenz von 13,5 am Donnerstag im Moment noch keine weiteren Einschränkungen, weil das Infektionsgeschehen klar einzugrenzen sei.
9.35 Uhr: Chef der Intensivmediziner überrascht – „Corona wird zu normaler Grippe“
Die Intensivmediziner in Deutschland sehen sich vor einer möglichen vierten Corona-Welle, auch trotz Delta-Variante, gut gerüstet.
Professor Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), sagte dem „Handelsblatt“, dass die Intensivmediziner „mit Respekt, aber nicht mit Panik auf den Herbst und eine mögliche vierte Welle schauen.“
Diese vierte Welle würde „grundlegend anders verlaufen als die Wellen zuvor, da deutlich mehr Menschen geimpft sein.“ Dadurch würde es weniger schwere Verläufe und damit auch weniger Patienten auf den Intensivstationen geben, ist Marx überzegt.
Corona wird deswegen aus intensivmedizinischer Sicht tatsächlich zu einer normalen Grippe“, sagte der Divi-Präsident dem „Handelsblatt“.