Deutschlandweit haben viele Bürgerinnen und Bürger darauf gehofft, nun rückt es näher: Zum 1. April soll das Cannabis-Gesetz (CanG) hierzulande in Kraft treten. Dabei ist die Pflanze dann für den Konsum und Eigenanbau in Maßen freigegeben.
Doch steht das Gesetz im Widerspruch zu einem Vorhaben der EU? Die verfolgt nämlich, wie auch Deutschland, das Rauchfrei-Ziel bis 2040.
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Cannabis: Krankenkassen warnen vor Lungenkrebs-Folge
Um gegen Krebsgefahren vorzugehen, hat die EU mit ihrem Rauch-Plan dem Tabak den Kampf angesagt. Ziel des Abkommens ist es, dass bis 2040 weniger als fünf Prozent der Bevölkerung Tabak konsumieren sollen. Länder wie Schweden haben dabei schon ordentliche Fortschritte erzielt. Auch Deutschland will die Zahl der Raucher senken, um vor allem Gefahren von Krebs einzudämmen. Doch könnte das Vorhaben dem Cannabis-Gesetz in die Quere kommen?
Denn Krankenkassen geben an, dass Cannabis den Atemwegen schaden kann. Ähnlich wie beim Tabakrauchen kann das regelmäßige Inhalieren zu einer chronischen Bronchitis führen. Mit Tabak erhöhen Joints auch das Risiko, eine Lungenerkrankung mit zunehmender Atemnot zu entwickeln. Forscherinnen und Forscher vermuten auch, dass sie unter Cannabis einem höheren Risiko ausgesetzt sind, Lungenkrebs zu entwickeln.
CanG-Wegfall durch EU-Plan?
Dass das Cannabis-Gesetz jetzt wegfällt, ist natürlich sehr unwahrscheinlich. Dazu bleibt aber Cannabis wie auch Alkohol als legale Droge nicht ungefährlich. Besonders auf dem Schwarzmarkt wimmelt es von Cannabis, das versetzt ist mit „gefährlichen Streckmitteln wie Blei oder synthetischen Cannabinoiden“, warnt Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen gegenüber unserer Redaktion.
Um das Rauchfrei-Ziel trotzdem zu erfüllen, setzt die Ampel-Regierung vor allem auf einen Weg: Prävention. „Dadurch konnten bereits vielversprechende Erfolge bei der Verringerung des Tabak bzw. Nikotinkonsums erzielt werden, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen“, wie uns ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums mitteilt. Dabei helfe besonders die Präventions-Kampagne „rauchfrei“.
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Für das Cannabis-Gesetz ziele man darauf ab, „die cannabisbezogene Aufklärung und Prävention zu stärken“, heißt es weiter aus dem Ministerium. Auch Dahmen macht uns klar, mit dem Gesetz verstärkt man „die Aufklärung und Präventionsarbeit, verbessert die Möglichkeiten der Strafverfolgung von organisierter Kriminalität und baut den Kinder- und Jugendschutz aus.“