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Bundestagspolizei sucht Wikileaks-Maulwurf im Parlament

Bundestagspolizei sucht Wikileaks-Maulwurf im Parlament

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Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) spricht am 25.11.2016 in Berlin bei der 204. Sitzung des Bundestags. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: dpa
Wer hat die von Wikileaks veröffentlichten Bundestagsdokumente entwendet? Die Behörden suchen nach einer unbekannten Parlaments-Quelle.

Berlin. 

Nach der Veröffentlichung vertraulicher Akten aus dem NSA-Untersuchungsausschuss sucht die Bundestagspolizei den Täter einem „Spiegel“-Bericht zufolge im Parlament. Ermittelt werde „wegen Verletzung des Dienstgeheimnisses und einer besonderen Geheimhaltungspflicht“, bestätigte ein Bundestagssprecher dem Magazin. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) habe die Ermittlungen gegen unbekannt genehmigt.

Dem Bericht nach sind Sicherheitsbehörden des Bundes überzeugt, dass nicht Hacker die Anfang Dezember von der Internetplattform Wikileaks veröffentlichten 2420 Dokumente entwendet haben. Erst recht gebe es keinen Hinweis darauf, dass das Material 2015 beim Cyberangriff auf den Bundestag gestohlen wurde, heiße es in Sicherheitskreisen.

Kein Abgeordneter von Cyberattacken betroffen

Der „Spiegel“ verwies darauf, dass das Wikileaks-Material 90 Gigabyte umfasse, aus den infiltrierten Bundestagsrechnern aber nur rund 16 Gigabyte an Daten gestohlen worden seien. Von der Cyberattacke sei dem Anschein nach auch kein Bundestagsabgeordneter oder Mitarbeiter aus dem Umfeld des NSA-Untersuchungsausschusses betroffen gewesen.

Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ hatte vor einer Woche einen hohen Sicherheitsbeamten mit den Worten zitiert, es gebe eine „hohe Plausibilität“ dafür, dass die von Wikileaks veröffentlichten Geheimakten beim Cyberangriff auf den Bundestag erbeutet wurden. Für den Angriff machen Sicherheitskreise russische Hacker verantwortlich.

Verschiedene Wikileaks-Quellen

Laut Wikileaks stammen die rund 2400 Dokumente aus verschiedenen Bundesbehörden wie dem Bundesnachrichtendienst und den Bundesämtern für Verfassungsschutz und Sicherheit in der Informationstechnik. (dpa)