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Bürgergeld: Weihnachtsessen unbezahlbar? So kannst du dir die Klassiker doch leisten

Inmitten festlicher Vorbereitungen offenbart sich ein Stolperstein für Bürgergeld-Empfänger: Die steigenden Preise für Lebensmittel.

Inmitten festlicher Vorbereitungen offenbart sich ein Stolperstein: Die steigenden Preise für Lebensmittel setzen dem traditionellen Weihnachtsessen zu.
© IMAGO/Panthermedia

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Günstige Weihnachtsplätzchen mit vollem Geschmack: Wir stellen fünf Rezepte vor, um leckere Kekse mit Zutaten unter fünf Euro selber zu machen.

Die Straßen sind weihnachtlich geschmückt, Weihnachtsmärkte prall gefüllt und die Vorfreude auf das Fest der Liebe erreicht ihren Höhepunkt: Weihnachten steht vor der Tür. Doch während die Herzen in freudiger Erwartung schlagen, offenbart sich für Bürgergeld-Empfänger eine Realität, die das festliche Ambiente zu trüben droht.

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Die Tafeln sollen reich gedeckt sein, und doch wird die Weihnachtsfreude dieses Jahr für viele Deutsche überschattet: Die Preise für die Zutaten klassischer Festtagsgerichte und süßer Leckereien sind in den letzten zwei Jahren um satte 27 Prozent gestiegen. Das zeigt eine Marktanalyse der Verbraucherzentrale NRW. In der festlichen Zeit des Jahres wird die Frage nach dem Weihnachtsessen nicht nur zu einem kulinarischen, sondern auch zu einem finanziellen Balanceakt – vor allem für Menschen in Bürgergeld, die weniger Geld zur Verfügung haben.

Mehr Geld für Festtagsessen einplanen

Für diejenigen, die sich auf die traditionellen Köstlichkeiten wie Würstchen mit Kartoffelsalat, Raclette, Rinderrouladen mit Klößen und Rotkohl sowie Plätzchen, Lebkuchen und Stollen freuen, wird das Festmahl dieses Jahr eine finanzielle Herausforderung. Die Daten des Statistischen Bundesamtes und der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) enthüllen eine besorgniserregende Preisexplosion bei vielen Lebensmitteln.

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Die Studie deckt auf, dass Wurstkonserven stolze 34,6 Prozent mehr kosten als vor zwei Jahren. Ebenso sind Kartoffeln um 33,8 Prozent teurer geworden. Der Genuss von Schnittkäse schlägt mit einem Anstieg von 38,9 Prozent zu Buche, während Kohlgemüse, Paprika und Weißbrot ebenfalls mit satten Preiserhöhungen von 29,5 Prozent, 29,3 Prozent und 26,9 Prozent konfrontiert sind. Selbst das süße Weihnachtsgebäck bleibt nicht verschont: Zucker kostet nun im Schnitt 74,6 Prozent mehr, Weizenmehl 69,6 Prozent, Margarine 50,8 Prozent und Eier 22 Prozent.

Bürgergeld: So teuer wird das Weihnachtsessen

Silvia Monetti, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale NRW, schlägt Alarm: „Für viele Menschen wird das Weihnachtsessen dieses Jahr eine finanzielle Belastung darstellen. Denn über 14 Millionen Menschen sind in Deutschland von Armut betroffen oder bedroht.“ Die Gründe für diese Preissteigerungen sind vielfältig und reichen von gestiegenen Kosten für Energie und Importgüter über Arbeitskräftemangel und höhere Personalkosten bis hin zu den Auswirkungen des Klimawandels und Ernteausfällen.

So teuer wird das Weihnachtsessen in diesem Jahr.
So teuer wird das Weihnachtsessen in diesem Jahr. Foto: Statistisches Bundesamt // Verbraucherzentrale NRW

Mit einer Inflationsrate von voraussichtlich 3,2 Prozent im November 2023 liegt die Teuerungsrate auf dem niedrigsten Stand seit Juni 2021. Doch Lebensmittel bilden eine Ausnahme, da ihre Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,5 Prozent gestiegen sind. Verbraucher, die im November 2022 noch 100 Euro für ihren Supermarkteinkauf gezahlt haben, müssen heute im Schnitt 5,50 Euro mehr berappen.

Bürgergeld: „Selber machen ist günstiger“

Wie kann aber dennoch ein leckeres Weihnachtsessen ohne all zu große Kosten gelingen? Auf eine gute Planung und die Auswahl der Produkte komme es an, weiß Ernährungswissenschaftlerin Angrit Bade. „Ich rate ab von Lebensmitteln, die ganz stark vorproduziert worden sind, also sogenannte Convenience-Produkte, Fertigprodukte“, betont Bade im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst.


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Ihr Tipp: „Selber machen ist günstiger.“ Frisches Gemüse lasse sich beispielsweise gut für das Weihnachtfest vorbereiten. Gemüse, das aktuell Saison hat, sei preiswerter. „Wenn ich laut Rezept ein Crème fraîche nehmen soll, kann ich dafür auch einen Schmand verwenden“, so Bade. Denn: Schmand habe nicht nur weniger Fett, sondern sei auch günstiger.

Auch rät Bade zu Alternativen wie einen Linsenbraten, da vor allem Fleisch den Geldbeutel belasten kann. Aber: „Fleisch gehört für viele Menschen an Weihnachten dazu“, weiß die Ernährungsexpertin.