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Bürgergeld: Stromkosten steigen – SO können sich Betroffene wehren

Die hohen Stromkosten machen vielen Bürgergeld-Betroffenen zu schaffen. Hilfe kann das Jobcenter schaffen.

© IMAGO / Bihlmayerfotografie

Das ist das neue Bürgergeld

Nach der Einigung im Vermittlungsausschuss haben Bundestag und Bundesrat die Einführung des Bürgergelds beschlossen. Damit kann die neue Grundsicherung für Langzeitarbeitslose wie geplant zum 1. Januar in Kraft treten.

Die Strompreise steigen nach wie vor dramatisch an. Besonders mit dem Bürgergeld-Regelsatz ist das alles unbezahlbar. Lediglich knapp 47 Euro im Monat stehen für Energiekosten zur Verfügung.

Doch wem das Wasser bis zum Hals steht, kann geholfen werden. Hier erfährst du, wie du zum Bürgergeld zusätzlich Hilfe bekommst.

Bürgergeld-Hilfe bei Strompreis-Desaster

Der Regelbedarf des Bürgergelds sorgt für massive Einbüße. Allein für die Stromrechnung geht schon ein großer Anteil flöten. Betroffene können sich mit einem Antrag für Mehrbedarf wehren, um die Stromkosten zu decken. Dafür muss ein sogenannter „unabweisbarer besonderer Bedarf“ bestehen. Der liegt vor, wenn der monatliche Mehrbedarf mindestens 20 Euro vom durchschnittlichen Bedarf abweicht – zum Beispiel, wenn die monatlichen Stromkosten mindestens 20 Euro höher als der dafür vorgesehen Bürgergeld-Anteil sind.

Dieser Mehrbedarf kann beim zuständigen Amt beantragt werden. Aber: Letzten Endes entscheidet das Jobcenter, ob der Mehrbedarf auch anerkannt wird oder nicht. Bei Einmalzahlungen für eine Stromkostennachzahlung kann man ein Darlehen beim Jobcenter beantragen. Allerdings ist fraglich, ob das eine dauerhafte Lösung ist.

Bürgergeld: Erhöhung wegen höherer Kosten?

Schon vor einigen Jahren pochte das Bundesverfassungsgericht darauf, dass der Gesetzgeber bei steigenden Energiepreisen die Regelbedarfe erhöhen muss. Trotz der staatlichen Entlastungsprogramme steigt nach den Erfahrungen des kirchlichen Schuldnerberaters Stefan Gövert die Nachfrage nach Schuldner- und Sozialberatung weiter an.


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„Die hohe Inflation und die hohen Energiekosten wirken sich merklich auf unsere Arbeit aus“, sagte der stellvertretende Geschäftsführer des Diakonischen Werkes in Diepholz im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Ob die staatlichen Entlastungsprogramme Wirkung zeigen, lässt sich für uns schwer beurteilen.“