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Björn Höcke (AfD): Nach Interview-Eklat – ZDF geht nun drastischen Schritt

Björn Höcke (AfD): Nach Interview-Eklat – ZDF geht nun drastischen Schritt

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Björn Höcke: Der umstrittene AfD-Politiker wird künftig nicht mehr in Talkshows des ZDF eingeladen werden. Foto: imago images / Jens Jeske

Mainz. 

Klartext von ZDF-Chefredakteur Peter Frey: In einem Streitgespräch mit Zuschauern bezog der öffentlich-rechtliche Sender unmissverständlich Stellung zur Personalie Björn Höcke. Dabei ging es darum, ob der AfD-Politiker in Zukunft als Talkshowgast im „Zweiten Deutschen Fernsehen“ auftreten könne. Organisiert wurde der Publikumsdialog von der „Zeit“.

Im September kam es in einem ZDF-Interview mit dem AfD-Mann zum Eklat: Björn Höcke verließ das Gespräch, bezeichnete das Interview als „Verhörsituation“ und drohte den Journalisten mit den Worten: „Wir wissen nicht, was kommt. Aber dann ist klar, dass es für Sie mit mir kein Interview mehr geben wird.“

Björn Höcke: ZDF will AfD-Politiker nicht mehr in Talkshows einladen

Die Antwort von ZDF-Chefredakteur Frey auf die Frage, ob Björn Höcke noch ein möglicher Talkshowgast für den Sender sei, ist kurz, knapp und deutlich: „Nein.“

Wer Höcke im Oktober bei der Thüringer Landtagswahl gewählt habe, habe „bewusst rechtsextrem“ gewählt, so Frey. „Wir Medien haben niemanden zu erziehen. Aber wir müssen zeigen, wo die Grenzen demokratischer Gesinnung verlaufen“, zitiert das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) den Chefredakteur des Mainzer Senders.

Einseitige Politikberichte beim ZDF? Chefredakteur wehrt sich

Ein derartiger Ausschluss von Politikern lässt bei manchen Kritikern erneut die Behauptung aufkochen, die öffentlich-rechtlichen Sender würden einseitig berichten. Dagegen wehrt sich Peter Frey jedoch entschieden: „Ich sehe das beim ZDF nicht. Es stimmt einfach nicht, das konservative Positionen auf unserem Sender keinen Platz haben.“ Er schätzt die Situation sogar besser ein als die der vergangenen Jahre: „Zum Glück sind die Zeiten der alten Bundesrepublik vorbei, als man im Sender wusste, wer in welches politische Lager gehörte, und das Karrieren befördert hat.“

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Ein weiterer Vorwurf bezieht sich auf die geringe Anzahl von Migranten in den ZDF-Talkshows. Diesen Fakt bedauert Frey, hat dafür aber eine traurige Erklärung: „Manche schlagen unsere Einladung aus, weil sie nach Auftritten schon viele Anfeindungen erlebt haben. Ich finde das besorgniserregend.“