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Außenministerin Baerbock wird heftig angeschrien – ihre Reaktion ist genau richtig

Klar, aber deeskalierend: Annalena Baerbock reagiert professionell, als Störer sie niederbrüllen wollen.

Annalena Baerbock reagiert auf Störer (Symbolbild)
© IMAGO/Panama Pictures

5 Fakten über Annalena Baerbock

Annalena Baerbock ist die grüne Kanzlerkandidatin zur Bundestagswahl 2021. Zeit, einen kleinen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Hier kommen 5 Fakten über Annalena Baerbock.

Eine Veranstaltung mit Außenministerin Annalena Baerbock droht am Sonntag (26. Mai) aus dem Ruder zu laufen. Die Außenministerin spricht im Rahmen der Feierlichkeiten zu 75 Jahre Grundgesetz über die „stürmischen Zeiten“, die sich die deutsche Außenpolitik stellen muss. Und tatsächlich wird es dann beim Bürgerdialog am Tipi am Kanzleramt ziemlich stürmisch!

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Mehrere Demonstranten schreien Baerbock lautstark an. Die Grüne reagiert umsichtig und versucht die Lage zu entschärfen. Die große Mehrheit des Publikum ist auf ihrer Seite und bestärkt sie mit Applaus. In einigen Fällen kommt es zu einem Handgemenge zwischen den Störern und dem Sicherheitspersonal. Die Veranstaltung wird auch live bei Phoenix übertragen.

„Wollen Sie bei vergewaltigten Frauen dazwischen schreien?“

„Feministische Außenpolitik tötet Frauen in Palästina“, „Deutsche Staatsräson = Völkermord“, „Deutsche Doppelmoral“ – voller Wut werfen die pro-palästinensische Störer Baerbock und der Ampel-Bundesregierung eine einseitige Haltung im Nahost-Konflikt vor.

Richtig laut wird es, als die Außenministerin über Filmaufnahmen vom Terror am 7. Oktober 2023 spricht, die von Hamas-Tätern stammen. „Wissen Sie, was ich da gesehen habe? Das war das Schlimmste, was man sich vorstellen kann! Ich habe es mir angeschaut, weil ich wissen wollte, was dort passiert ist.“ So habe Baerbock unter anderem die Vergewaltigung einer Frau mitansehen müssen. Wieder kommen erboste Zwischenrufe, Baerbock lässt sich das nicht bieten: „Wollen Sie immer noch bei vergewaltigten Frauen dazwischen schreien?“

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Die aggressiven Demonstranten lassen die Politikerin aber kaum einen Satz zu Ende reden. Sichtlich mitgenommen bemüht sich Baerbock darum, ruhig zu bleiben und zu deeskalieren. Sie komme aus einer Partei, in der man demonstriere, so die Grüne. Doch es brauche Spielregeln. „Wenn man kommt um zu stören, dann ist es nicht der Sinn einer Veranstaltung“, versucht sie die aufgeheizte Stimmung zu zügeln.

„Können Sie bitte sanfter vorgehen“, ermahnt Baerbock die Sicherheitskräfte

Sicherheitskräfte im Tipi gingen zum Teil energisch gegen die Demonstranten vor. Mindestens acht Personen mussten das Tipi unter Protest verlassen, wie die Deutsche Presse-Agentur melden. Das war Baerbock dann zu viel. „Können Sie bitte ein bisschen sanfter vorgehen“, ermahnt sie die Sicherheitsleute. „Es ist ja offensichtlich, dass das gefilmt werden soll. Dass man will, dass man hier herausgeführt wird.“ Mindestens zwei Störerinnen bleiben weiter im Tipi. Eine der beiden Frauen gibt sich später als „antizionistische Jüdin“ zu erkennen.


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Unter Applaus der Mehrheit des Publikums kann Baerbock ihren Schlusspunkt machen: Es brauche für eine Feuerpause in Gaza die Befreiung aller Geiseln. Das Leben aller Menschen sei gleich wert. Doch die verbliebenden Demonstrantinnen sind immer noch außer sich und beschimpfen Baerbock weiter.

Als die nächste Frau aus dem Publikum eine Frage stellen möchte, versucht die Außenministerin erneut für Ruhe zu sorgen: „Wenn Sie auf mich sauer sind – fein. Aber aus Respekt vor dieser Frau, sollten sie ihre Frage zulassen, dass sie auch jeder verstehen kann!“

Vorfall auch bei Bürgerdialog von Kanzler Scholz

Wie eine DER WESTEN-Reporterin berichtet, kommt es am Sonntag auch bei einem Auftritt von Bundeskanzler Olaf Scholz zu Zwischenrufen. Im Rahmen des „Festes der Demokratie“ spricht der Kanzler ebenfalls mit Bürgerinnen und Bürgern. Am Ende der Veranstaltung springt eine Frau auf und ruft laut, dass der Genozid in Gaza gestoppt werden müsse. Olaf Scholz, der bereits im Begriff zu gehen war, reagiert auf die junge Frau gar nicht. Sie wird unter Widerstand von Sicherheitskräften hinaus begleitet.