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AfD mit Benimmregeln auf neuem Kurs – darauf wollen sie verzichten

Die AfD schlägt einen neuen Kurs ein, verzichtet auf extreme Begriffe und plant mögliche Bündnisse. Eine Strategie mit politischem Zündstoff.

© IMAGO/Andreas Gora

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Die AfD setzt auf eine neue Strategie und versucht, sich gemäßigter zu präsentieren. Mit einem überarbeiteten Grundsatzpapier und dem Verzicht auf Begriffe wie „Remigration“ könnte die Partei ihr Image wandeln.

Gleichzeitig sorgen mögliche Bündnisse mit Sahra Wagenknechts BSW-Partei, besonders in Ostdeutschland, für politische Brisanz. Doch Skepsis bleibt, sowohl intern als auch bei anderen Parteien.

AfD: Strategiewechsel mit Chancen und Risiken

Die AfD versucht offenbar, sich ein gemäßigteres Image zu geben. Im neuen Grundsatzpapier verzichtet die Partei auf kontroverse Begriffe wie „Remigration“. Historiker Andreas Rödder sieht darin eine potenzielle Herausforderung für die Union. „Wenn die AfD sich mäßigte und glaubhaft machte, dass sie auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung steht, wäre das in der Tat ein Problem für die Union“, sagte Rödder gegenüber der „Bild“.

Eine gemäßigte AfD könnte Positionen der CDU vertreten und gleichzeitig die Brandmauer zwischen Union und AfD schwächen. Auch die Umfragen zeigen einen möglichen Effekt: Laut INSA könnten weitere acht Prozent der Wähler für die AfD stimmen, viele davon aus dem Lager der CDU/CSU. Allerdings zweifelt Rödder, ob die AfD diesen neuen Kurs glaubhaft vermitteln kann.

Der Verzicht auf extreme Begriffe könnte aber helfen, rechtliche Probleme mit dem Verfassungsschutz zu umgehen. Die Behörde stuft die Partei weiterhin als „gesichert rechtsextremistisch“ ein. Nicht zuletzt sorgt der rechtsextreme Flügel der AfD um Björn Höcke intern für Widerstand gegen eine gemäßigte Linie.

Ostdeutschland im Fokus

Spannend bleibt, ob die Rechts-Partei auf eine Zusammenarbeit mit der neuen Wagenknecht-Partei BSW setzt. Besonders im Osten könnten beide Parteien gemeinsam eine politische Mehrheit erreichen. In Thüringen wären sie laut aktuellen Zahlen bereits jetzt die stärkste Kraft. Auch in Sachsen und Brandenburg kommt die Kombination aus AfD und BSW auf knapp 40 Prozent.


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Die CDU beobachtet diese Entwicklung mit Skepsis. Ein CDU-Politiker aus Thüringen betonte, man werde mit der BSW „ganz sicher keine Zusammenarbeit“ eingehen. Zudem könnte Wagenknecht durch eine Annäherung an die AfD eigene Wähler an die Linkspartei verlieren. Die Union rechnet deshalb nicht automatisch mit einem Erfolg für das Bündnis.

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