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Maischberger sargt AfD-Chef ein – mit Originalzitaten aus der Partei

AfD-Chef Chrupalla machte in der ARD-Talkshow von Maischberger eine unglückliche Figur. Im Fragenhagel hatte er das Nachsehen.

Chrupalla (AfD) bei Maischberger
© IMAGO / Klaus W. Schmidt, IMAGO / Metodi Popow (Fotomontage)

Höcke Grundrechte entziehen? Faeser sieht wenig Chancen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sieht wenig Chancen, dem AfD-Politiker Björn Höcke einzelne Grundrechte zu entziehen, wie dies eine Petition fordert. Bei Höcke und seinem als gesichert rechtsextremistisch eingestuften Thüringer AfD-Landesverband müsse es "zuerst um die politische Auseinandersetzung gehen".

Oft beklagt die AfD, dass ihre Spitzenpolitiker zu selten in die TV-Talkshows eingeladen werden. Wenn sie aber so eine Figur machen wie Parteichef Tino Chrupalla am Dienstagabend (23. Januar) bei Sandra Maischberger (ARD), sollte die Alternative für Deutschland das weniger bedauern. Chrupalla zeigte sich stellenweise überfordert im Fragenhagel der Moderatorin.

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Chrupalla behauptet in der Sendung, dass es für seine Partei ganz unbestreitbar sei, dass alle Menschen mit deutschem Pass Deutsche seien und nicht befürchten müssen, das Land verlassen zu müssen. Wer etwas anderes sage, habe in der AfD nichts verloren. Doch dann gerät er gehörig ins Schwimmen.

AfD-Chef Chrupalla muss Sätze von Weidel und Gauland erklären

Sandra Maischberger konfrontiert den Sachsen mit Zitaten von seiner Co-Parteichefin Alice Weidel und vom Ehrenvorsitzenden Alexander Gauland. Maischberger: „Wenn Frau Weidel über einen Deutsch-Türken wie Deniz Yücel sagt er ist kein Deutscher, hat sie dann noch einen Platz in der AfD?“ Weidel hatte 2018 auf Twitter gepostet: „Yücel ist weder Journalist noch Deutscher!“

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Chrupalla sucht nach einem Ausweg: „Wenn er zwei Staatsbürgerschaften hat, sollte er sich für eine entscheiden.“ Als Maischberger nachbohrt, heißt es dann von ihm: „Natürlich hat er, wenn er deutscher Staatsbürger ist, Platz in unserem Land.“

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Schon legt Maischberger mit dem nächsten Beispiel nach. Wohlgemerkt aus der ersten AfD-Reihe nach, nicht von irgendwelchen Hinterbänklern. Der Ehrenvorsitzende der AfD, Alexander Gauland, sagte in einer Rede, dass man die heutige Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoğuz „in Anatolien entsorgen“ könne. Die SPD-Politikerin ist eine deutsche Staatsbürgerin und wurde hierzulande geboren.


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„Es kann einem nur rausrutschen, was in einem drin ist“

Hilflos verweist Chrupalla nun darauf, dass auch seine Partei beleidigt werde – obwohl das mit der Frage Maischbergers nichts zu tun hat. Dann nimmt er Gauland in Schutz. Natürlich habe Gauland noch einen Platz in der AfD, denn schließlich habe er sich „dafür entschuldigt und das auch zurückgenommen.“

Dann setzt Maischberger ihren Gast endgültig Schachmatt und urteilt über Gaulands Satz: „Es kann einem nur rausrutschen, was in einem drin ist.“