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AfD-Höcke droht Beamten – Skandal-Post hat Nachspiel

Björn Höcke leistet seiner Rechtsaußen-Partei einen Bärendienst! Ein Beitrag von ihm im Netz sorgt für Wirbel.

© IMAGO/Karina Hessland

Spitzenkandidaten in Thüringen: Das ist Björn Höcke von der AfD

Am 1. September wählt Thüringen einen neuen Landtag. Die AfD führt aktuell in den Umfragen und könnte die Wahl gewinnen. Spitzenkandidat ist Fraktionsführer Björn Höcke

Björn Höcke leistet seiner AfD einen Bärendienst! Die Partei gibt sich mal wieder als Opfer. Man werde von den Altparteien politisch verfolgt und das Bundesamt für Verfassungsschutz werde instrumentalisiert. Es sei nicht dran am Vorwurf, dass man extrem und demokratiefeindlich eingestellt sei. Höcke allerdings postete prompt einen Beitrag auf X, der als offene Warnung an alle Beamte der Behörde zu verstehen ist, wenn die AfD an die Macht kommt.

Kurz darauf löschte er seine Warnung wieder. Doch wie eine Quelle unserer Redaktion zugespielt hat, sind offenbar bereits mehrere Strafanzeigen gegen Höcke eingegangen. Das Ganze könnte also ein juristisches Nachspiel für Höcke haben.

+++ Mehr zum Thema: Höcke tobt nach AfD-Einstufung – dann macht er kleinlaut einen Rückzieher +++

Höcke legt sich mit Verfassungsschutz an – Nachspiel droht

Höcke hatte sich über die Einstufung der AfD als „gesichert rechtsextremistisch“ empört und darauf verwiesen, dass Trumps Außenminister Marco Rubio Deutschland vorwirft, eine „getarnte Tyrannei“ zu sein. Zur Einordnung: Deutschland steht beim anerkannten Demokratieindex der Zeitschrift „The Economist“ auf Platz 13 von 167 Staaten. Die USA auf Platz 28.

AfD-Mann Höcke aber setzt noch einen drauf und postete zunächst: „P.S.: Man kann den Angestellten des VS nur dringend raten, sich eine neue Arbeit zu suchen. Am Ende wird es wie immer in der Geschichte heißen: Mitgehangen – mitgefangen.“

Strafanzeigen gegen AfD-Mann

„Mitgehangen“ – man braucht nicht viel Fantasie, um hier eine Drohung herauszulesen. Auch die Gewerkschaft der Polizei reagierte auf diese Bemerkung. Der Bundesvorsitzende Jochen Kopelke bezeichnete die Bemerkung als „widerlich“. Gegenüber der „Rheinischen Post“ erklärte der Boss der DGB-Polizeigewerkschaft, man verurteile die versuchte Einschüchterung aufs Schärfste.


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Unserer Redaktion liegen Screenshots von eingegangenen Strafanzeigen bei der Onlinewache der Thüringer Polizei vor. Mittlerweile hat Höcke den ursprünglichen Beitrag entfernt und nur noch das Zitat von Außenminister Rubio geteilt. Bekam er kalte Füße oder Druck von der AfD-Spitze?

Auch beim Fußball spielte Höcke eine Rolle. Am Rande der Sky-Bundesligasendung am Samstagnachmittag zeigte Oke Göttlich, der Präsident von St. Pauli, bei einem Interview einen Sticker mit der Aufschrift „Björn Höcke ist 1 Nazi“ in die Kamera. „Ich habe euch hier etwas mitgebracht“, sagte Göttlich. Sky-Moderator Michael Leopold versuchte das Gespräch auf das Sportliche zu lenken. Später trat auch St. Pauli Ex-Spieler Michel Dinzey im Sky-Interview mit dem Anti-Höcke-Sticker vor die Kamera.