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Weil in diesem Werbespot eine muslimische Familie auftaucht, wird einem britischen Supermarkt mit Boykott gedroht

Weil in diesem Werbespot eine muslimische Familie auftaucht, wird einem britischen Supermarkt mit Boykott gedroht

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Tesco Foto: imago/Loop Images
  • Einige Briten sind besorgt, dass Weihnachten wegen Muslimen verschwinden soll
  • Auslöser der Debatte ist ein Werbespot der Supermarkt-Kette Tesco

London. 

Wird Weihnachten wegen der steigenden muslimischen Population in Europa verschwinden, weil es ein christliches Fest ist? Soll das Wort „Weihnachten“ aus unserem Sprachgebrauch eliminiert werden? Was so absurd klingt, ist tatsächlich die Angst einiger besorgter Briten.

Auslöser ist ein Werbespot der Supermarkt-Kette Tesco, in der diverse Familien zeigen, wie sie auf verschiedene Art und Weise ihren Truthahn zum Fest zubereiten – unter anderem auch eine muslimische Familie.

Das Wort „Weihnachten“ soll verbannt werden

Das scheint einigen Kunden sauer aufzustoßen, die ihrer Wut in den sozialen Medien Luft machen. Sie bezeichnen den Werbespot als „respektlos gegenüber dem christlichen Glauben“ und drohen, Tesco zu boykottieren.

Und damit nicht genug – besorgte Twitter-User vermuten, dass Tesco das Wort „Weihnachten“ gar komplett aus dem Wortschatz streichen will. Ein Beispiel: Weihnachts-Grußkarten hießen inzwischen „Charity-Karten“.

Weihnachten sei der Kampf angesagt worden

Dass die Befürchtungen unbegründet sind, zeigen andere User – auf der Website von Tesco etwa ist das Wort „Christmas“ nicht zu übersehen. Doch selbst das scheint einige besorgte Briten nicht zu überzeugen. Sie sind sicher, dass „Weihnachten der Kampf angesagt“ wurde.

Zumindest eine Twitter-Userin kann dem etwas Gutes abgewinnen: „Wenn ihr euch von der Tesco-Werbung angegriffen fühlt, boykottiert die Läden doch bitte, dann muss ich nämlich nicht eure rassistischen Gesichter angucken, wenn ich meinen Rosenkohl aussuche.“ (lhel)