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Warum Dennenesch Zoudé achtsam leben will

Warum Dennenesch Zoudé achtsam leben will

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Pressebild Dennenesch Zoudé Foto: Götz von Berlichingen - © UFA Fiction
Dennenesch Zoudé verkörpert eine mittelalterliche Heilerin in dem RTL-Spektakel „Götz von Berlichingen“ – an der Seite von Henning Baum.

Berlin. 

Sie sind das Traumpaar des Spätmittelalters: Dennenesch Zoudé spielt im RTL-Geschichtsdrama „Götz von Berlichingen“ (4. Dezember) die geheimnisvolle Heilerin Saleema, die dem Raubritter (Henning Baum) das Leben rettet. Auch im Alltag glaubt die 47-jährige Berlinerin an die Kraft der Naturheilkunde – und hat jetzt ein Buch über ihr Leben mit Ayurveda geschrieben. Julia Emmrich erreichte die Schauspielerin kurz vor dem Mittagessen.

Was gab’s bei Ihnen heute zum Frühstück?

Dennenesch Zoudé: Ich beginne meinen Tag immer mit einer Tasse heißem Wasser. Danach habe ich mir Haferflockenbrei aufgekocht, weil ich gern warm esse.

Ehrlich, Sie starten mit heißem Wasser?

Zoudé: Ich trinke das sehr gerne. Mich wärmt das und schenkt mir Behaglichkeit, und ich spüre, mein Körper braucht diese warme Wohltat am Morgen. Früher bin ich über solche Bedürfnisse immer hinweg gegangen.

Und abends? Gibt’s bei Ihnen ein Feierband-Pils?

Zoudé: Natürlich gibt es das bei mir auch. Trotzdem trinke ich auch abends gerne heißes Wasser, deswegen bin ich aber nicht weniger lustig.

Wie sind Sie auf die Sache mit dem Wasser gekommen?

Zoudé: Das kommt aus der ayurvedischen Lehre. Ich habe damit angefangen, weil ich einen Mangel gespürt habe. Mein Leben war sehr hektisch, ich habe nicht mehr auf mich und meine Bedürfnisse gehört. Ich wollte achtsamer sein – aber ich bin keine Dogmatikerin. Ich esse auch Currywurst mit Pommes, wenn ich mal dazu Lust habe.

Es gibt geschätzt eine Millionen Bücher über Naturheilkunde, Entschleunigung und Gelassenheit – jetzt haben Sie auch noch eins geschrieben.

Zoudé: Ich wollte mit dem Gerücht aufräumen, dass Ayurveda nur aus Wellness und entspannenden Massagen besteht. Bei meiner ersten Kur war mir das selbst noch nicht klar. Ich habe drei Tage lang geheult und wusste nicht mehr, wo oben und unten ist. Man wird vollkommen durchgeschüttelt bei einer solchen Kur! Ich wollte aufzeigen, wie man im Leben wieder in Balance zwischen Psyche und Physis kommt und das mit meinen eigenen Erfahrungen untermauern.

Auf den Fotos im Buch ist immer dieselbe wunderschöne, entspannte Frau zu sehen. Ist das nicht unfair? Niemand wird so schön wie Sie, nur weil er von Filterkaffee auf heißes Wasser umsteigt.

Zoudé: Schönheit kommt von Innen und hat sicher auch etwas mit dem Lebenswandel und der Ernährung zu tun. Jedoch: Vergleichen tut nicht gut. Jeder sollte sein Eigenes finden.

Sie mögen traditionelle Heilkunde – und spielen fürs Fernsehen eine mittelalterliche Heilerin. Zufall?

Zoudé: Es hat lange gedauert, bis ich wusste, wie ich Saleema spielen will: Sie ist exotisch, sie ist fremd, hat etwas Animalisches, aber auch ein großes Wissen. Ayurvedisch lebt sie aber nicht (lacht), und gesund auch nicht. Beim Drehen musste ich barfuß durch den Wald rennen, mich in die nächste Pfütze schmeißen und mit den Händen essen. Ich bin normalerweise kein Naturkind, ich bin Großstädterin. Aber das war ein Riesenspaß!

Frauen mit Heilwissen landeten früher auf dem Scheiterhaufen. Heute redet alle Welt über ganzheitliche Heilmethoden, Achtsamkeit und Wohlfühlen. Für viele ist das eine Ersatzreligion, oder?

Zoudé: Ja? Für mich nicht. Das hat nichts Spirituelles. Es geht mir um den Appell: Wach’ auf, erinnere dich, was dir gut tut. Egal, ob das dann Sport, ein gutes Buch oder ein Treffen mit den Liebsten ist. Gönn’ es dir.