- Ein Gefängniswärter in der US-Region Poke County brach zusammen
- Nach dem Vorfall hätten die Insassen fliehen können
- Doch sie versuchten, ihn wiederzubeleben
Poke County/Georgia.
Auch Häftlinge können Helden sein. Das bewiesen nun sechs Gefängnisinsassen aus der Region Poke County im US-Bundesstaat Georgia. Als einer ihrer Wärter das Bewusstsein verlor, retteten sie ihm das Leben.
Der Wärter sei aufgrund des schwülen Klimas in Ohnmacht gefallen, wie der Sender CNBC 11Alive mitteilte. Die Luftfeuchtigkeit habe 100 Prozent betragen, bei einer Temperatur von 25 Grad Celsius. Als der Wächter am Boden gelegen habe, seien ihm sechs Insassen zur Hilfe geeilt.
Wärter wird bewusstlos – Insasse ruft Notarzt
„Als das passiert ist, ging es meiner Ansicht nach nicht darum, wer Häftling und wer Wärter ist“, erklärte einer der beteiligten Insassen dem Nachrichtensender. „Es ging darum, einem Menschen in Not zu helfen.“ Zunächst öffneten die Häftlinge das Hemd des Wärters.
Daraufhin nahmen sie ihm seine kugelsichere Weste ab – um eine Herz-Lungen-Reanimation zu beginnen. Einer der Häftlinge schnappte sich direkt sein Handy, um den Notdienst zu rufen. Der Wärter sei eine Minute lang bewusstlos geblieben und habe derweil nicht geatmet, erklärte ein beteiligter Insasse. „Als er wieder zu atmen anfing, ging sein Atem wirklich schwer und schnell,“ erklärte er.
Zum Dank bekommen Häftlinge Mittagessen
Schließlich kam der Krankenwagen, Helfer kümmerten sich um den bewusstlosen Mann. Der zuständige Sheriff Johnny Moats war stolz auf die heldenhafte Aktion der Häftlinge. „Sie zeigen, dass sie sich um meine Wärter kümmern,“ erklärte Moats, „Das sagt auch viel über meine Wärter aus, wie sie diese Häftlinge behandeln. Sie behandeln sie wie Menschen. Wie Familie.“
Zum Dank spendierte die Familie des betroffenen Wärters den Häftlingen ein kostenloses Mittagessen – inklusive Dessert. Zudem solle nun zur Diskussion stehen, ob die Haftstrafen der Beteiligten eventuell verkürzt werden, wie die BBC berichtete.
Zuvor wurden in Georgia zwei Wärter ermordet
Die Nachricht von der Rettungsaktion wurde in den USA umso positiver aufgenommen, da zuvor dem Sender ABC zufolge die Flucht zweier Häftlinge in Georgia für negative Schlagzeilen sorgte. Jene Insassen hatten zwei ihrer Wärter getötet, um zu fliehen. (leve)