Veröffentlicht inVermischtes

Verdi-Durchbruch im öffentlichen Dienst! Ändert dieser Deal jetzt alles?

Ist das der Durchbruch in den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst oder lässt Verdi den Schlichtungsvorschlag platzen?

Verdi
© IMAGO / Eibner

Inflation: Was kann ich gegen den Preisanstieg tun?

Die Inflation steigt auf Rekordwerte. Doch was ist Inflation und was kann ich gegen den Preisanstieg tun?

Ende März haben Verdi und die Eisenbahngewerkschaft EVG Deutschland mit einem Mega-Streik lahmgelegt (mehr hier). In den Osterferien ruhten die Streiks im öffentlichen Dienst. Damit ist der Streit um die Anhebung der Löhne allerdings in keinster Weise beigelegt. Die Gewerkschaftsführer machten klar: Nach den Ferien drohen die nächsten Arbeitsniederlegungen (mehr hier).

Doch jetzt könnte es einen Durchbruch geben. Denn die Schlichtungskommission hat kurz vor Ablauf der Osterferien einen Vorschlag für die beiden Tarifparteien gemacht. Geht Verdi auf den Deal ein oder scheitern die Verhandlungen erneut?

+++ Verdi: Jahrhundert-Streik nach Schlichtung? Eskalation droht – „Werden nicht einknicken“ +++

Verdi-Durchbruch oder nächste Eskalation?

Wird Verdi diesen Kompromiss eingehen? 200 Euro und eine anschließende Lohnerhöhung von 5,5 Prozent. Das sind die Eckpunkte des Schiedsspruches, den die Schlichtungskommission vorschlägt. Sollte dabei bei einzelnen Beschäftigten keine Lohnerhöhung von 340 Euro herausspringen, werde der Betrag auf 340 Euro aufgerundet. Das ganze bei einer Laufzeit von 24 Monaten und zwar rückwirkend ab Januar 2023. Außerdem soll es einen Inflationsausgleich von 3.000 Euro geben.

„Wir sind als Schlichter einen neuen Weg gegangen: Für 2023 gibt es einen Inflationsausgleich, ab 1. März 2024 einen Sockelbetrag verbunden mit einer linearen Erhöhung“, sagte der Vorsitzende der Schlichtungskommission, Hans-Henning Lühr, der von der Arbeitnehmerseite als Schlichter benannt worden war. „Der Mix ist ein fairer Interessenausgleich, für den natürlich auch viel Geld in die Hand genommen werden muss.“ Mit dem Vorschlag ist nun der Druck auf beiden Seiten hoch.

Sonderregelung für Praktikanten und Studenten

Die Regeln sollen aber nicht für alle Beschäftigten gelten. Laut Schiedsspruch sollen Studierende, Auszubildende und Praktikanten zunächst einen Inflationsausgleich in Höhe von 620 Euro erhalten. Ab Juli 2023 solle es dann monatlich 110 Euro mehr Gehalt geben.


Mehr Themen:


Doch wird Verdi auf diesen Kompromiss eingehen? Eigentlich hatte die Gewerkschaft 10,5 Prozent mehr Gehalt für alle Beschäftigten, aber mindestens 500 Euro mehr im Monat für die Beschäftigten gefordert. Beide Seiten müssten sich nach dem Schlichtungsspruch aufeinander zubewegen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Verhandlungen trotz des Schiedsspruches erneut scheitern. Dann würde Verdi erneut eine Urabstimmung einberufen. Danach wäre der Weg frei für neue Streiks.

Beide Tarifparteien wollen nun einzeln über die Empfehlung beraten und am nächsten Samstag (22. April) ihre Verhandlungen weiterführen. (mit dpa)