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USA: Blutbad mit 18 Toten bleibt rätselhaft – hat Todesschütze „Stimmen“ gehört?

Aufatmen nach 48 Stunden Angst in Maine in den USA! Nach dem Blutbad mit 18 Toten ist der Täter offenbar tot. Sein Motiv bleibt rätselhaft.

USA Blutbad Maine
© IMAGO/ZUMA Wire

Polizisten_üben_im_Amok-Trainingszentrum

Im Amok-Trainingszentrum in Bochum trainieren Polizisten für den Ernstfall.

Endlich Gewissheit nach 48 Stunden Angst in den USA: Der mutmaßliche Schütze des grauenhaften Massakers im US-Bundesstaat Maine mit 18 Todesopfern ist nicht mehr am Leben. Die Polizei entdeckte die Leiche des Tatverdächtigen am Freitagabend (Ortszeit), wie lokale Behörden berichteten. Noch ist nicht endgültig bestätigt, dass es sich um den Täter handelt. Aber vieles deutet darauf hin.

+++ Wir berichten in unserem News-Blog zu dem Thema +++

Offenbar beging der Mann nach seiner schrecklichen Bluttat Suizid. Dieses international beachtete, traurige Kapitel in USA ist somit allem Anschein nach beendet. Die Gouverneurin von Maine, Janet Mills, äußerte ihre Erleichterung. Doch das Rätselraten über das Motiv hinter dieser Tragödie geht unvermindert weiter.

USA: Todesschütze von Maine war Reserve-Soldat

Am Mittwochabend (25. Oktober) eröffnete der Schütze das Feuer in einem Freizeitzentrum und einem Grillrestaurant in der Kleinstadt Lewiston in den USA, bevor er sich auf der Flucht versteckte. Trotz einer raschen Identifizierung durch die Polizei blieb das Motiv für die schreckliche Tat zunächst ungeklärt. Robert C., ein 40-jähriger Reserve-Soldat, befand sich Berichten zufolge vor kurzem in psychiatrischer Behandlung und hatte angeblich „Stimmen“ gehört. Medienberichten zufolge hinterließ er einen Abschiedsbrief. Die psychische Verfassung von Robert C. habe bei dem Massaker eine Rolle gespielt, teilte der im Bundesstaat Maine für öffentliche Sicherheit zuständige Beamte, Mike Sauschuck, mit. Es seien aber weitere Nachforschungen nötig.

Am Mittwochabend (25. Oktober) eröffnete der Schütze das Feuer in einem Freizeitzentrum und einem Grillrestaurant in der Kleinstadt Lewiston in den USA, bevor er sich auf der Flucht versteckte. Trotz einer raschen Identifizierung durch die Polizei blieb das Motiv für die schreckliche Tat zunächst ungeklärt. Robert C., ein 40-jähriger Reserve-Soldat, befand sich Berichten zufolge vor kurzem in psychiatrischer Behandlung und hatte sich eingebildet, „Stimmen“ zu hören. Medienberichten zufolge hinterließ er einen Abschiedsbrief.

Waffenkauf trotz psychischer Erkrankung

Die psychische Verfassung von Robert C. habe bei dem Massaker eine Rolle gespielt, teilte der im Bundesstaat Maine für öffentliche Sicherheit zuständige Beamte, Mike Sauschuck, mit. Es seien aber weitere Nachforschungen nötig. Der Beamte sagte, der Tatverdächtige sei zwar in Behandlung gewesen, aber freiwillig, nicht zwangsweise. Solange dies nicht der Fall sei, dürfe man in Maine legal Waffen erwerben.

USA Blutbad Maine
Blutbad in den USA: Ein Mann hat im Bundesstaat Maine 18 Menschen erschossen. Eine Überwachungskamera filmte ihn. Foto: IMAGO/ZUMA Wire

Die Suche nach dem Verdächtigen gestaltete sich äußerst herausfordernd, da die dünn besiedelte Region viele Wälder und Sümpfe aufweist. Man fand die Leiche des mutmaßlichen Täters schließlich in einem Wohnwagen, der auf einem Ausweichparkplatz einer Recyclinganlage abgestellt war. Dort soll Robert C. zeitweise gearbeitet haben. Die Stadt Lewiston hat rund 40.000 Einwohner und liegt etwa 200 Kilometer nördlich von Boston an der US-Ostküste.

Tatverdächtiger hat sich offenbar selbst erschossen

Die Gegend erlebte nach dem Vorfall einen Ausnahmezustand, das öffentliche Leben kam praktisch zum Erliegen. Eine Art Ausgangssperre wurde verhängt und Zehntausende Menschen in mehreren Gemeinden wurden aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen. Schulen und Geschäfte blieben aus Angst vor dem flüchtigen Täter geschlossen. Erst am Freitagabend wurde die Anordnung aufgehoben.

US-Präsident Joe Biden äußerte Erleichterung und lobte die Anstrengungen der Polizei, den Verdächtigen zu finden. Dennoch bleiben viele Fragen offen, da die Behörden nur wenige Details bekannt gaben. Die Gouverneurin Mills bestätigte, dass die Leiche des Verdächtigen etwa 15 Autominuten von den Tatorten entfernt in Lisbon gefunden wurde und eine offensichtlich selbst zugefügte Schusswunde aufwies.

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Die Beweggründe für die Tat sind weiterhin unklar. Es wurde spekuliert, dass der Tatverdächtige sich kurz vor der Tat von seiner Freundin getrennt hatte und mit ihr oft an den späteren Tatorten gewesen war. Die Behörden äußerten sich dazu nicht.

Die Opfer des Massakers wurden am Freitag namentlich bekannt gegeben, darunter das jüngste Opfer, das erst 14 Jahre alt war. Augenzeugen schilderten furchtbare Erlebnisse, darunter Jennifer Zanca, die sich während des Angriffs in einem Grillrestaurant versteckte. „Ich kroch um die Ecke, hatte aber zu diesem Zeitpunkt schon eine Schusswunde im Arm“, sagte sie. „Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll, denn das passiert einfach immer wieder, und es muss Lösungen geben.“


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Das Massaker in Maine ist das schlimmste in den USA seit dem Amoklauf an einer Grundschule in Texas im Mai 2022, bei dem 19 Kinder und zwei Lehrer getötet wurden. Schusswaffen sind in den USA leicht erhältlich und weit verbreitet, was immer wieder Diskussionen über schärfere Waffengesetze auslöst, jedoch bisher ohne greifbare Ergebnisse. Forderungen nach strengeren Regelungen stoßen oft auf den Widerstand der Republikaner und der einflussreichen Waffenlobby. Präsident Biden betonte erneut die Notwendigkeit strengerer Gesetze und sagte: „Amerikaner sollten nicht so leben müssen.“
(mit dpa)