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Unbezahlter Urlaub – bleibe ich in der Krankenversicherung?

Du brauchst zusätzliche freie Tage? Ob du in einem unbezahlten Urlaub in der Krankenversicherung bleibst, erklären wir dir.

Geldscheine neben Seestern auf Sand und Mini-Flugzeug
© IMAGO/Bihlmayerfotografie

Unbezahlter Urlaub: Das musst Du beachten

Wem der bezahlte Urlaub nicht reicht, der kann bei seinem Arbeitgeber auch unbezahlten Urlaub beantragen. Dafür muss aber einiges beachtet werden.

Laut Bundesurlaubsgesetz hat jeder Arbeitnehmer einen vereinbarten Urlaubsanspruch. Die Urlaubstage in deinem Vertrag reichen dir nicht? Dann hast du bestimmt schon mal darüber nachgedacht, ob dir zusätzlicher Urlaub zusteht. Ist das nicht der Fall, gibt es immer noch die Möglichkeit, unbezahlten Urlaub zu nehmen. Aber wie sieht es bei einem unbezahlten Urlaub mit der Krankenversicherung aus?

Möchtest du außerhalb deiner Arbeitszeit mehr Zeit mit der Familie verbringen, einen Sprachkurs machen oder brauchst einfach dringend eine Auszeit? Auch aus diesen Gründen ist unbezahlter Urlaub vielleicht gar nicht so eine schlechte Idee. Ob du trotz unbezahltem Urlaub krankenversichert bleibst, erfährst du hier.

Unbezahlter Urlaub: Was sind die Vor- und Nachteile?

Der Nachteil eines unbezahlten Urlaubs ist klar – das Arbeitsendgeld bleibt aus. Vielleicht sind dir das die zusätzlichen Tage aber wert? Ob du überhaupt unbezahlten Urlaubsanspruch hast, musst du zunächst mit deinem Arbeitgeber abklären. Im Bundesurlaubsgesetz ist ein Anspruch auf unbezahlten Urlaub nicht geregelt. Wie viel unbezahlten Urlaub du nehmen kannst, ist nach Bundesurlaubsgesetz nicht beschränkt. Du kannst zwischen ein paar Tagen bis zu zwei Jahren beliebig viel unbezahlten Urlaub beantragen. Wie bei einem regulären, bezahlten Urlaub musst du bei einem unbezahlten Urlaub einen Antrag stellen, der vom Arbeitgeber abgelehnt oder genehmigt werden kann. Arbeitgeber können hingegen keinen unbezahlten Urlaub anordnen – bei Betriebsferien oder Zwangsurlaub müssen Mitarbeiter weiterhin vergütet werden.

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Sobald du ein gesamtes Kalenderjahr unbezahlten Urlaub nimmst, verlierst du deinen regulären Urlaubsanspruch. Ob du in der Krankenversicherung bleibst, hängt von der Länge deines unbezahlten Urlaubs ab. Beschränkt sich dein unbezahlter Urlaub auf maximal einen Monat, bleibt dein Versicherungsschutz (Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Rentenversicherung) als Arbeitnehmer erhalten. Planst du einen unbezahlten Urlaub von einem Monat, bist du uneingeschränkt krankenversichert, obwohl du in dieser Zeit keine Beiträge zahlst. Bei einer freiwilligen Krankenversicherung erhältst du während des unbezahlten Urlaubs im ersten Monat keinen Zuschuss und musst den Beitrag vollständig alleine zahlen.

Was passiert nach 2 Monaten unbezahltem Urlaub mit der Krankenversicherung?

Schließt sich der zweite Monat unbezahlter Urlaub direkt an den ersten an, endet deine Krankenversicherung automatisch. Um nach zwei Monaten im unbezahlten Urlaub weiterhin krankenversichert zu sein, musst du entweder in die Familienversicherung wechseln oder dich freiwillig versichern. In die Familienversicherung kannst du in deinem unbezahlten Urlaub aufgenommen werden, wenn dein Ehepartner gesetzlich versichert ist. Trittst du in deinem unbezahlten Urlaub in die freiwillige Krankenversicherung, zahlst du für deinen Versicherungsschutz den Mindestbetrag. Es gibt aber auch Ausnahmen, mit denen du während dem unbezahlten Urlaub krankenversichert bleibst.

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Ausnahme: Krankenversichert im unbezahlten Urlaub!

Eine Ausnahme, unter der du während deines unbezahlten Urlaubs in der Krankenversicherung bleibst, ist das Sabbatical. Das Sabbatjahr bezeichnet einen unbezahlten Urlaub in einem Zeitraum von einem Monat bis zu einem Jahr. Ein gesetzlicher Urlaubsanspruch auf ein Sabbatical besteht laut Bundesurlaubsgesetz nicht, sondern muss zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbart werden. Die Ausnahme bilden Beamte und Beschäftigte im Öffentlichen Dienst. Beamte müssen ihr Sabbatical zwei bis sechs Jahre im Voraus anmelden, um weiterbezahlt und krankenversichert zu sein. In dieser Zeit werden Anteile aus der Besoldung auf einem Wertguthabenkonto eingespart und im Sabbatical ausbezahlt. Doch auch Nicht-Beamte Arbeitnehmer haben die Möglichkeit, im Sabbatical in der Krankenversicherung zu bleiben.

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Um im Sabbatical in der Krankenversicherung zu bleiben, kannst du dir Überstunden auf einem Langzeitarbeitskonto einsparen. Diese Überstunden kannst du dann für ein Sabbatical einfordern, um während deinen Urlaubstagen weiterhin bezahlt und krankenversichert zu sein. Die andere Möglichkeit für eine Krankenversicherung und Bezahlung im Sabbatical besteht in der Teilzeit-Auszahlung. Indem du in Vollzeit arbeitest, dir aber weniger Geld auszahlen lässt, kann dieses Geld für die Weiterbezahlung im Sabbatical genutzt werden – dein Versicherungsschutz bleibt weiterhin bestehen.

Wie es im unbezahlten Urlaub um deine Krankenversicherung steht und welche Möglichkeiten dir ein Sabbatical bietet, weißt du jetzt. Du fragst dich, wie viel Urlaubsanspruch du hast? Die Berechnung für deinen Urlaubsanspruch erklären wir dir hier.