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Spritpreis: Experte warnt vor Benzin-Engpässen – HIER wird es besonders übel! „Tankstellen leerlaufen“

Ein Öl-Embargo, das seit dem 1. Januar gilt, könnte die Benzin-Preise in die Höhe schießen lassen. Hier alle Infos…

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© IMAGO / Wolfgang Maria Weber

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Droht erneut eine dramatische Entwicklung beim Spritpreis? Seit Beginn des Jahres fließt kein russisches Öl mehr durch die Durschba-Pipeline. Das über 5.300 Kilometer lange Bauwerk reicht von Erdölquellen in Westsibirien bis zur deutschen Grenzstadt Schwedt (Brandenburg). Dabei gibt es einen Nordstrang über Polen nach Deutschland – und einen Südstrang über die Ukraine, die Slowakei, Tschechien und Ungarn.

Durch das Embargo bekommt die PCK-Raffinerie in Schwedt jedoch plötzlich deutlich weniger Rohöl geliefert. Ein krasser Einschnitt – schließlich ist das Werk für den Osten Deutschlands fast unverzichtbar. „Neun von zehn Autos in Berlin und Brandenburg fahren mit Kraftstoff von Schwedt“, schreibt die Raffinerie. Engpässe oder Sprünge beim Spritpreis sind in diesen Gebieten quasi vorprogrammiert.

Unsere Redaktion hat Ökonom Marco Höfgen, der unter anderem als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Finanzpolitik im Bundestag arbeitet, über dieses Thema gesprochen.

Spritpreis: Pipeline-Embargo mit schweren Folgen

Höfgen übt heftige Kritik an der Arbeit der Bundesregierung. „Das Embargo ist dilettantisch vorbereitet“, schimpft der Experte. „Die Regierung verzichtet freiwillig auf russisches Öl, aber hat verpasst, für verlässliche Alternativen zu sorgen.“

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Die PCK-Raffinerie in Schwedt. Foto: IMAGO / Jochen Eckel

Die PCK-Raffinerie segle auf Halbmast, das gehe maximal ein paar Wochen gut. Experten zufolge lasse sich die Pipeline bei einer Auslastung von unter 50 Prozent gar nicht mehr betreiben.

„Weder aus Polen noch aus Kasachstan fließt bisher Ersatz-Öl“, sagt Höfgen. Und selbst wenn man Ersatz-Öl aus Kasachstan bekomme, müsse das über die Pipeline durch russisches Gebiet geleitet werden – und der russische Betreiber „Transneft“ verdiene wieder mit. “

Lieferausfälle und Preisexplosionen

Doch genau diese schnellen Alternativen oder Rohöl-Ersatzmengen brauche man jetzt dringend – sonst „drohen Lieferausfälle“, so Höfgen. Schwedt verarbeitet nach eigenen Angaben rund zwölf Millionen Tonnen Rohöl im Jahr, ist für 90 Prozent des in Berlin und Brandenburg verbrauchten Benzins, Diesels, Heizöls und Kerosins zuständig.


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„Fehlt davon die Hälfte, müssen andere Raffinerien aus Deutschland liefern“, erklärt der Ökonom. „Der Transport wird dann natürlich auf den Preis aufgeschlagen. Das Risiko, dass Tankstellen leerlaufen, ist gegeben. Dass es durch das Chaos-Embargo in Berlin und Brandenburg teurer wird, ist sehr wahrscheinlich.“

Auch für den Standort Schwedt sieht Höfgen schwarz. Es drohe „durch das Embargo der zweite Strukturbruch innerhalb weniger Jahrzehnte.“