Veröffentlicht inVermischtes

Rewe kündigt Rettung von Real-Standorten an – doch jetzt kommt alles anders

Rewe erhielt bereits die kartellrechtliche Freigabe dafür, Filialen von Real übernehmen zu dürfen. Jetzt aber kommt es zum Paukenschlag!

Rewe und Real
© IMAGO/Herrmann Agenturfotografie/Collage DER WESTEN

Die Eigenmarken der Supermärkte: von ja! bis Freeway

In den Supermärkten stehen neben den bekannten Marken wie Milka, Coca Cola und Co. auch immer mehr Eigenmarken. Ein Überblick:

Übernahme-Posse zwischen Real und Rewe! Groß war der Jubel bei vielen Real-Mitarbeitern, als das Bundeskartellamt vor wenigen Tagen entschied: Ja, Rewe darf einige Filialen von Real übernehmen. Die Warenhaus-Kette steckt seit Jahren in finanziellen Schwierigkeiten. Noch vor drei Jahren hatte man 276 Filialen, heute sind es nur noch 62. Am 29. September meldete man dann Insolvenz an.

Um aber die verbliebenen rund 5.000 Mitarbeiter nicht auf die Straße zu setzen und eine sofortige Schließung aller Märkte in Deutschland zu umgehen, soll Real umstrukturiert werden. Die Rewe-Gruppe soll dabei 15 Filialen „retten“. Auch die Real-Filiale in Gosen-Neu Zittau (Brandenburg) bei Berlin sollte eigentlich übernommen werden (wir berichteten). Doch jetzt der mögliche Rückzieher – zum Leidwesen der etwa 60 Mitarbeiter dort!

Rewe kündigt erst Rettung von Real-Standorten an

Gegenüber dieser Redaktion beklagt ein Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte, stellvertretend für die komplette Belegschaft die ungewisse Zukunft. Der Real-Verkäufer: „Unser Chef ist niemand, der was sagt, ohne dass es fix ist. Er beglückwünschte uns zum neuen Arbeitgeber Rewe. Vor wenigen Tagen sagte er plötzlich, dass unsere Filiale doch nicht übernommen werde, weil sich Rewe und der Vermieter des Standorts nicht einig seien.“

Und weiter: „Es ist suspekt, wir konnten sogar schon den Jahresurlaub für 2024 einreichen. Jetzt sieht es aber so aus, dass wir zum 31. März schließen müssen – und wir alle arbeitslos sind.“ Sogar der Bürgermeister der brandenburgischen Gemeinde habe versprochen, dass Rewe komme und die Belegschaft komplett übernehme. Alles also nur leere Worte?

Real-Mitarbeiter droht Arbeitslosigkeit

Nach Recherchen dieser Redaktion wäre auch eine Apotheke von einer Real-Schließung betroffen. Für den Betreiber mache es keinen Sinn, eine Apotheke zu haben, wenn ein großer Supermarkt wie Real dauerhaft schließe und so auch für ihn die Kunden ausbleiben. Und viel Zeit haben die Real-Mitarbeiter nicht mehr, im Januar müssen sie sich angesichts der ungewissen Zukunft beim Jobcenter arbeitssuchend melden.


Mehr News:


Gegenüber dieser Redaktion kann auch ein Rewe-Sprecher nicht über den aktuellen Stand der Posse aufklären: „Wir können bestätigen, dass das Bundeskartellamt für den Real-Standort in Gosen-Neu Zittau Rewe die kartellrechtliche Freigabe zum Erwerb erteilt hat.“ Er schränkt dann ein: „Leider haben die Verhandlungen zwischen Rewe und dem Eigentümer der Immobilie in Gosen-Neu Zittau zu keiner Einigung geführt. Wir bedauern das sehr.“ Ein Hoffnungsschimmer für die Real-Mitarbeiter gebe es dennoch: Es würden „weitergehende interne Verhandlungen“ stattfinden…