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Mallorca: Deutscher verlässt die Insel nach 32 Jahren – „Ich bin entsetzt“

Ein deutscher Mallorca-Fan ist entsetzt. Jetzt zieht er Konsequenzen und will nie mehr zurückkehren. Aus mehreren Gründen.

© IMAGO/Noah Wedel

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Mallorca gilt als Sehnsuchtsort vieler Deutscher. Sonne, Meer und mediterranes Lebensgefühl locken jedes Jahr Millionen Touristen auf die Baleareninsel. Auch viele Auswanderer und Teilzeit-Residenten haben hier ein zweites Zuhause gefunden.

Doch der Alltag auf Mallorca hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert. Vieles, was früher als charmant galt, empfinden Langzeitbewohner heute als Belastung. Das betrifft nicht nur den wachsenden Massentourismus, sondern auch die Infrastruktur – besonders am Flughafen.

Mallorca: „Unzumutbar!“

Ein 74-jähriger Deutscher, der seit 32 Jahren regelmäßig auf Mallorca lebt, hat jetzt genug, berichtet die „Mallorca Zeitung“. Mehrmals im Monat flog Fritz Wilshaus von der Insel nach Frankfurt-Hahn. Lange Zeit war das für ihn problemlos machbar. Doch seit der Umgestaltung des Flughafens Son Sant Joan sieht er das anders.

++ Deutsche verbringen Nacht auf Mallorca am Strand – plötzlich kriegen sie Besuch ++

„Das ist eine unzumutbare Strecke für jemanden in meinem Alter“, sagte Wilshaus gegenüber MZ. Die Wege im Terminal seien deutlich länger geworden. Laufbänder führten in die falsche Richtung. Als Ex-Raucher im Alter von 74 Jahren falle ihm das Gehen ohnehin nicht leicht. „Ich bin entsetzt“, so Wilshaus weiter.

Insel-Fan zieht Konsequenzen

Nicht nur der Flughafen ist für Wilshaus ein Problem geworden. Auch sonst habe sich das Leben auf der Insel verändert – und nicht zum Positiven. „Ich verkaufe meine Finca“, sagt er. Die Entscheidung fällt ihm offenbar nicht leicht. Doch der Verkehr habe stark zugenommen, ebenso die Trinkgelage in beliebten Touristenzonen.

Wilshaus ist nicht der Einzige, der Probleme mit den Veränderungen auf der Insel hat. In den sozialen Netzwerken zeigen sich die Reaktionen geteilt. Einige äußern Verständnis, andere spötteln: „Mallorca freut sich mittlerweile über jeden, der nicht mehr kommt.“ Andere halten die Begründung schlicht für einen Vorwand: „Das ist das Blödeste, was ich jemals gehört habe und garantiert nicht der Grund für den Verkauf.“


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Einige Langzeiturlauber berichten von ähnlichen Erfahrungen am Flughafen. „Wir kommen schon seit 25 Jahren nach Mallorca zwei- bis dreimal im Jahr und benutzen jetzt die Flughafenassistenz, da wir das nicht mehr schaffen mit über 70“, kommentiert eine Frau auf Facebook.

Der Flughafen von Palma bietet einen Assistenzservice und Betreuungsdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität an, der gemeinsam mit dem Flugticket im Voraus über das Reisebüro oder die Fluggesellschaft gebucht werden kann. Spätestens 48 Stunden vor dem Flug sollte die Buchung erfolgen. Dann wird für den Tag des Fluges ein Treffpunkt am Flughafen ausgemacht, an dem man am besten zweieinhalb Stunden im Voraus erscheint. So kann eine barriere- und sorgenfreie Reise auch am Flughafen von Palma beginnen oder enden.