Stell dir vor, dir gelingt das Meisterstück, im Lotto zu gewinnen – und dann geht dir der Jackpot beinahe durch die Finger, weil du auf gar keinen Fall einen Fehler machen willst?
Einem Paar aus England ist eben das beinahe passiert. Paul und Joanne Tomlinson aus dem Großraum Manchester gehörten zu den glücklichen Gewinnern der wöchentlichen „Millionaire Street“-Ziehung – dem britischen Äquivalent zur Deutschen Postcode-Lotterie.
Auf die Teilnehmer in ihrer Straße wurde tatsächlich der 1-Millionen-Pfund-Jackpot aufgeteilt. Paul und Joanne winkten umgerechnet über 200.000 Euro. Doch fast hätte das Paar das Geld nie zu Gesicht bekommen.
Lotto-Jackpot geknackt – oder doch nicht?
Pauls verstorbene Mutter hatte selbst vor einigen Jahren im Lotto gewonnen – fünf Jahre später wollten daher auch der 40-Jährige und seine Frau ihr Glück im Spiel versuchen. Also teilgenommen, Schein ausgefüllt – und voilà: knapp 182.000 Pfund Gewinn! So einfach kann es sein.
Beziehungsweise: War das nicht womöglich ZU einfach? In Zeiten, in denen der Spam-Ordner im Mail-Postfach tagtäglich schier überzulaufen scheint, muss man schließlich bei jeder Nachricht genau hinsehen.
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Mein Paket kommt zu spät – aber habe ich denn wirklich eines bestellt? Mein Sparkassen-Konto könnte gesperrt werden – aber ist diese Mail wirklich von der Sparkasse? Oder eben: Mir winkt ein Lotto-Gewinn – aber steckt hinter der Mail womöglich ein Betrüger, der nur an meine Bankdaten will?
Aus Angst fasst Lotto-Gewinn verpasst
So oder so ähnlich ratterte das Hirn des vorsichtigen Paares. „Die E-Mail kam aus Edinburgh und Paul sagte, wir sollten keine Bankdaten angeben“, erzählt Joanne der „Sun“. „Dann bekamen wir eine Telefonnummer von einer Frau, die uns fragte, ob sie zu uns nach Hause kommen könne, um unseren Gewinn zu enthüllen. Wir begannen zu glauben, dass es echt sein könnte.“
Und als Jeff Brazier, das TV-Gesicht der britischen Postcode-Lotterie – hierzulande wäre das Kai Pflaume – an ihre Tür klopfte, wurde ihnen klar: Unser Lotto-Glück ist tatsächlich real! Und beinahe hätten sie in ihrer Vorsicht gar nicht daran geklaupt.
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„Es war einfach ein Schock, wir standen beide völlig unter Schock“, erinnert sich Joanne. „Keiner von uns konnte sprechen. Sie versuchten, uns zu einem Interview zu bewegen, aber es kam nichts dabei heraus.“
Ein Urlaub als Paar – mal ohne die Kinder? Statt zur Miete zu wohnen ein Haus kaufen? Die Möglichkeiten für die Tomlinsons sind nun fast endlos. „Bis heute waren wir keine sehr glücklichen Menschen“, gibt Joanne ehrlich zu. Doch der jetzige Lotto-Gewinn „gibt uns endlich etwas Sicherheit“.
Glücksspiel kann süchtig machen. Wenn das Spielverhalten außer Kontrolle gerät und zur Ersatzhandlung für andere persönliche Probleme wird, kann sich daraus ein krankhaftes Verhalten bis hin zur Spielsucht entwickeln. Es geht dann nicht mehr nur um ein spontanes Freizeitvergnügen, sondern das Spiel nimmt dann plötzlich bedenkliche Funktionen an: das Vermeiden von Angst, Panik, Depression und anderen negativen Gefühlen oder das Ausweichen vor Problemen.
Wer denkt, dass er an Spielsucht erkrankt ist oder jemanden kennt, bei dem man dies annehmen muss, kann sich Hilfe holen. Dafür gibt es die kostenlose und anonyme Hotline 0800/1372700. Weitere Infos auf bzga.