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Lidl: Aktion des Discounters geht total nach hinten los – „Wirklich Bedürftige leiden“

Eigentlich hatte Lidl es doch nur gut gemeint …Statt Lob erntete Lidl jedoch Kritik. Der Discounter verkauft seit einiger Zeit sogenannte „Rettertüten“ – und das ist der niedersächsischen Landesarmutskonferenz (LAK) ein Dorn im Auge. Als „reine PR-Aktion“ wird das Vorgehen des Unternehmens bezeichnet. Lidl kassiert kritische Worte von der LAKDem Konzern gehe es um die […]

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© IMAGO / CHROMORANGE

Aldi gegen Lidl - der ultimative Vergleich.

Aldi gegen Lidl - der ultimative Vergleich.

Eigentlich hatte Lidl es doch nur gut gemeint …

Statt Lob erntete Lidl jedoch Kritik. Der Discounter verkauft seit einiger Zeit sogenannte „Rettertüten“ – und das ist der niedersächsischen Landesarmutskonferenz (LAK) ein Dorn im Auge. Als „reine PR-Aktion“ wird das Vorgehen des Unternehmens bezeichnet.

Lidl kassiert kritische Worte von der LAK

Dem Konzern gehe es um die Gewinnmaximierung und nicht wie behauptet um den Kampf gegen Lebensmittelvernichtung, sagte Geschäftsführer Klaus-Dieter Gleitze gegenüber dem Evangelischen Pressedienst.

Und auch Tafel-Chef Uwe Lampe vom Landesverband in Niedersachsen äußerte sich kritisch: „Wirklich Bedürftige hätten darunter zu leiden.“

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Lidl will gegen Lebensmittelverschwendung vorgehen. Doch das Unternehmen steht in der Kritik. Foto: IMAGO / CHROMORANGE

„Rettertüte“ für drei Euro

Doch nicht nur Lidl macht den Tafeln das Leben schwerer: Auch Foodsharer und andere Lebensmittelretter sorgen dafür, dass der Tafel weniger an Lebensmitteln zu Verfügung steht.

Seit August verkauft Lidl Obst und Gemüse, welches auf dem ersten Blick nicht wirklich perfekt, dafür aber noch verzehrfähig ist. Drei Euro kostet die sogenannte „Rettertüte“.

Nicht nur Lidl macht seinen Kunden solch ein Angebot

„Der Lebensmittelhandel muss sich darüber im Klaren sein, dass die wirklich Bedürftigen durch solche Aktionen am Ende weniger haben“, betonte Lampe.

In den Supermärkten selbst als auch über Apps wie „To good to go“ oder Initiativen wie Foodsharing bedienen sich auch Kunden, die etwas mehr Geld im Portemonnaie haben, an den reduzierten Waren, die fast abgelaufen sind oder eben nicht mehr ganz so perfekt aussehen.


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Verwerflich findet Lampe das Vorgehen jedoch nicht. Nach wie vor arbeiten die Tafeln mit den Händlern immer noch gut zusammen. Zudem geht er davon aus, dass weitere Händler ähnliche Aktionen planen. „Das ist eine nachvollziehbare Strategie. Wir werden es wohl hinnehmen müssen.“ (cf mit epd)