Weihnachten ist ja am schönsten, wenn alles so ist wie immer. Also: Heiligabend Würstchen mit Kartoffelsalat und am ersten Feiertag die Gans. Dazu im Fernsehen: „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ und ein Weihnachtsspecial, gern „Um Himmels Willen“. War immer so, wird immer so sein. Nuancen werden toleriert. Mal sind die Weihnachtsbaumkugeln rot, mal silbern, mal reist „Um Himmels Willen“ über die Feiertage nach Nigeria, mal nach Rom, aber eins ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Alles wird gut.
Diesmal verschlägt es Bürgermeister und Ordensschwester nach Portugal. Eigentlich wollte der Bürgermeister ja nach Mallorca. Aber der feine Herr hat Spendengelder abgezweigt und muss nun schnellstens die Löcher stopfen. Also rückt er einer alten Dame auf den Pelz, die er für den „Engel von Kaltenthal“ hält, eine Wohltäterin, die zum Fest anonym die Bedürftigen beschenkt. Wer braucht die Kohle aber dringender als ich, denkt sich der Herr Wöller und schmiedet einen finsteren Plan.
Es kommt, wie es kommen muss. Die angebliche Wohltäterin reist in den portugiesischen Wallfahrtsort Fatima, um eine alte Liebe aufzuspüren. Der Bürgermeister muss also zwecks Verfolgung seine Mallorca-Pläne ändern, ähnlich wie Schwester Hanna, die eigentlich die klösterliche Weihnacht organisieren wollte und nun aber dem „Engel von Kaltenthal“ im fernen Fatima die Flügel putzt.
Klingt kompliziert, ist aber so überschaubar wie harmlos. Wie alle anderen Probleme übrigens auch, als da wären ein krankes Kind, ein Vater-Sohn-Konflikt, Ärger mit der Polizei, aber nur ein bisschen, und alles ist wie immer. Auch Fatima ist eigentlich wie Kaltenthal, nur wärmer.Am Ende feiert man gemeinsam Weihnachten, so soll sie sein, die Welt, alles Böse verstummt, und nicht ein Mal in den 90 Minuten hat man den Eindruck, es könnte anders sein oder wird gar von der Realität behelligt. Dieses Wunder von Fatima kommt nicht überraschend, ebenso wenig, wie Fritz Weppers grobschnittige Wöller-Figur oder Janina Hartwigs patente Schwester Hanna.
Fazit: Die Serie läuft seit 2002. 13 Staffeln, mehr als 170 Folgen, zuweilen mehr als sieben Millionen Zuschauer, was soll man da noch sagen. Im Januar beginnt übrigens Staffel 14. Das fängt ja gut an.
Keine Bewertung, Weihnachten sind alle Sterne am Himmel.
ARD, 20.15 Uhr