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Superman oder Supermodel – Held sein im eigenen Roman

Superman oder Supermodel – Held sein im eigenen Roman

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München. Mit George Clooney auf einer einsamen Insel oder als Freibeuter über die Meere segeln – diese Wünsche sind in den individuellen Romanen des Verlages PersonalNovel zum Greifen nah. Namen, Aussehen und Charakter der Figuren sind frei wählbar – die Helden des Buches bestimmt der Käufer.

Einmal ein Held sein – der knallharte Detektiv, der Fußballprofi oder der Herzensbrecher – davon träumen Männer. Und die Frauen? Auch sie wollen im Mittelpunkt stehen – als Film-Star im Blitzlichtgewitter oder bei romantischen Abenteuern mit ihrem Traumann. Kurz: einmal im Leben die Hauptrolle spielen. Diesen Wunsch erfüllt ein kleiner Verlag aus München. In den individuellen Romanen von PersonalNovel.de kann jeder zum Helden mutieren. Die handelnden Personen (bis zu 58 Figuren) sind frei bestimmbar. Name, Aussehen und Charaktereigenschaften werden nach den Wünschen des Auftraggebers in eine bestehende Geschichte eingepflegt.

140 verschiedene Romane stehen zur Auswahl – von Krimi und Thriller über Liebe und Abenteuer bis zu historischen Romanen und Jugendbüchern. Da können Frauen ihrer besten Freundin endlich den ersehnten Liebesurlaub unter Palmen mit Robbie Williams oder George Clooney schenken. Und Männer starten eine Karriere als Profi-Fußballer oder bringen einen Serienkiller zur Strecke.

Der Name als das Persönlichste

„Der Mensch liest am liebsten seinen Namen“, verrät der Sales Marketing Direktor Dirk Delbrouck das Erfolgsgeheimnis. „Es gibt zudem nichts Schmeichelhafteres, als mit dem eigenen Namen angesprochen zu werden – das ist das Persönlichste, was der Mensch seit der Geburt beziehungsweise Taufe besitzt“, erklärt der Experte im Direkt- und Dialogmarketing. In der Regel werden die personalisierten Bücher des Verlages verschenkt. „Die extreme Wirkung ist schon beim Öffnen der Verpackung zu sehen“, erläutert Delbrouck. „Wenn der Beschenkte sein eigenes Konterfei samt Namen auf dem Cover sieht, übertrifft das bei vielen die Vorstellungskraft.“

Wie sich mit wenigen Angaben eine Geschichte personalisieren lässt, zeigt ein fiktiver Test auf der Internetseite. Bei dem Roman „Die Buschpilotin“ werden beispielsweise neben klassischen Informationen auch das After Shave des Helden sowie ihr Kosename für ihn abgefragt. Da kann jeder seiner Phantasie freien Lauf lassen und Brad Pitt zum Bärchen oder Angelina Jolie zum Häschen machen. Bei Liebesromanen wie „Engel darf man nicht küssen“ kann der Autor den Sprachstil der Liebesszenen bestimmen: Wer von einer sanften Verführung träumt, wählt die „lässige“ Variante – wer’s leidenschaftlich und mit detaillierter Schilderung mag, setzt auf die „rassige“ Version.

Personalisierte Buchgeschenke können allerdings auch nach hinten losgehen: Schauspieler Sky du Mont bekam kürzlich ein extra für ihn verfasstes Werk von seiner Frau Mirja geschenkt. Die hatte den kompletten Bekanntenkreis ihres Mannes in den Thriller einbauen lassen. Doch als ein Killer sieben Menschen tötete und sich später als Skys Bruder entpuppte, empfand der Schauspieler das Geschenk als nicht sonderlich gelungen.

Die eigene Lebensgeschichte verewigen

Wer es noch individueller mag und die Stationen seines eigenen Lebens oder die Liebesgeschichte mit dem Partner in einem Buch verewigen möchte, kann einen Ghostwriter engagieren. Dafür müssen ein Fragebogen ausgefüllt und ein kurzes Telefoninterview mit dem Verfasser geführt werden.

PersonalNovel existiert seit dem Jahr 2003. „Als unser Gründer Jan Christoph-Goetze die erste Staffel von Deutschland sucht den Superstar im Fernsehen sah, sagte er sich: Wie schön es doch wäre, sein eigener Held in einem Roman zu sein“, so Delbrouck. Heute beschäftigt der Verlag 15 Mitarbeiter und ist nach eigenen Angaben mit Europas größtem Sortiment an personalisierten Romanen Marktführer. Das Angebot umfasst mittlerweile auch Kinderbücher und individualisierte Bücher für Geschäftskunden und verdiente Mitarbeiter. Unter den Autoren sollen auch einige namhafte Schriftsteller sein, so Delbrouck – Namen wollte der Sales Marketing Direktor dann aber doch nicht verraten.