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Suche eingestellt – „Krokodil vom Klausensee“ war wohl nur ein Biber

Suche beendet – Krokodil im Badesee war wohl nur ein Biber

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Foto: WR/Franz Luthe
Polizeihubschrauber, Taucher, Kameraüberwachung: Mit viel Aufwand wurde nach einem Krokodil am Klausensee gesucht. Doch der Krokodil-Alarm ist aufgehoben, die Suche beendet. Die Analyse der 3700 Wildkamera-Fotos sei ergebnislos verlaufen. Das Krokodil war wohl nur ein Biber.

Schwandorf. 

Der Krokodil-Alarm in der Oberpfalz ist aufgehoben: Die Behörden stellten die Suche nach dem angeblich freilaufenden Tier am Mittleren Klausensee nahe Schwandorf am Montag ein. Es gebe keinerlei Hinweise darauf, dass sich in dem See tatsächlich ein Reptil aufhalte, teilte das Polizeipräsidium Oberpfalz mit.

In den vergangenen Tagen war das Seeufer mit sogenannten Wildkameras automatisch überwacht worden. Die Auswertung der insgesamt 3.700 Fotos sei ergebnislos verlaufen. Weitere Suchaktionen seien deshalb nicht mehr verhältnismäßig. Das Badeverbot im See sollte im Tagesverlauf aufgehoben werden, hieß es weiter.

Zeuge sah womöglich einen Biber

Die Suchaktion war von der Zeugenaussage eines Passanten ausgelöst worden. Er hatte am Samstag vor einer Woche angeblich ein rund ein Meter langes Krokodil in dem Badesee in der Oberpfalz entdeckt. Die Verantwortlichen der Polizei und der Stadt Schwandorf gehen jetzt davon aus, dass es sich bei dem gesichteten Tier um einen Biber handelte. Experten hätten bestätigt, dass sich Exemplare des heimischen Nagetiers regelmäßig am Klausensee aufhalten würden.

Krokodil hätte „die Bissstärke eines Dackels“

Einsatzkräfte von Feuerwehr, Wasserwacht und Technischem Hilfswerk hatten den Mittleren Klausensee tagelang und mit erheblichem Aufwand nach dem Reptil abgesucht. Bei der Krokodiljagd waren unter anderem Hubschrauber und Polizeitaucher zum Einsatz gekommen.

Reptilienexperten hatten jedoch schon früh vor einem Misserfolg bei der Suche gewarnt. Selbst wenn das Krokodil tatsächlich existiere, sei es kaum zu fassen. Spätestens im Winter würde es eingehen.

Die durch solch ein Tier ausgehende Gefahr wurde allgemein als gering eingestuft. Schwandorfs Stadtbrandinspektor Christian Schwendner sagte, ein Krokodil dieser Größe habe lediglich „die Bissstärke eines Dackels“. (dapd)