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Streit mit den Niederlanden: Jetzt weist die Türkei sogar holländische Milchkühe aus

Streit mit den Niederlanden: Jetzt weist die Türkei sogar holländische Milchkühe aus

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ARCHIV - Milchkühe stehen am 06.06.2015 auf dem Agrarfest der Agrargenossenschaft in Niederpöllnitz (Thüringen) nebeneinander. Milcherzeuger aus Mecklenburg-Vorpommern wollen am 01.03.2017 beim Milchbauerntag in Karow über ihr weiteres Vorgehen in der Milchkrise beraten. Die Krise dauert nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) jetzt fast zwei Jahre an. Mindestens 60 Betriebe im Land haben im vorigen Jahr die Milchproduktion aufgegeben. (zu dpa „Milchviehhalter beraten ihr Vorgehen in anhaltender Milchkrise“ vom 01.03.2017) Foto: Sebastian Kahnert/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: dpa
  • Im Streit zwischen den Niederlanden und der Türkei hat sich nun auch der Türkische Verband der Viehproduzenten zu Wort gemeldet
  • Er hat angekündigt, eine Gruppe holländischer Milchkühe zurück in die Niederlande schicken zu wollen
  • Auch in Zukunft sollen keine Tierprodukte aus den Niederlanden mehr in die Türkei gelangen

Berlin. 

Der Streit zwischen den Niederlanden und der Türkei geht offenbar an keiner Facette der Beziehung der beiden Länder vorbei. Erst drohte die Türkei mit wirtschaftlichen Sanktionen, dann kündigte Istanbul seine Städtepartnerschaft mit Rotterdam auf – und jetzt geht es sogar schon um Milchkühe!

Laut mehreren Medien, die sich auf die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berufen, hat der Türkische Verband der Viehproduzenten angekündigt, eine Gruppe niederländischer Milchkühe aus der Türkei zu verbannen – als Protest gegen die Politik aus Den Haag.

Drohung: Tiere sollen geschlachtet werden

„In Zukunft wollen wir keine Tierprodukte mehr aus den Niederlanden“, wird der Bülent Tunc, Vorsitzender des Verbands zitiert. Außerdem kündigte Tunc für den Fall an, dass die Niederlande die Kühe – genau genommen 40 Holstein-Rinder – nicht zurücknimmt, die Tiere schlachten zu wollen.

Die Beziehungen zwischen den Niederlanden und der Türkei stecken wegen eines Streits um Wahlkampfauftritte türkischer Minister in den Niederlanden in einer schweren Krise.

Streit um Wahlkampfveranstaltungen brachte Zerwürfnis

Die Niederlande hatten Wahlkampfveranstaltungen abgesagt und Politikern die Einreise verboten. Aus Ankara kam daraufhin viel Kritik und die Aussage, die Niederlande würden mit „Nazi-Methoden“ arbeiten.

In der Türkei wird am 16. April in einer Volksabstimmung über eine Verfassungsänderung zur Einführung eines Präsidialsystems abgestimmt, dass Erdogan mehr Macht verleihen soll. Nach Angaben der türkischen Wahlbehörde sind rund 2,97 Millionen wahlberechtigte Türken im Ausland für die Abstimmung registriert. (ba)