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„Secret Eaters“ – den Fress-Sünden auf der Spur

Fitnesstrainerin aus Essen hilft bei Sat.1 heimlichen Essern

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XXL-Mahlzeiten und nebenher noch schnuckern. Kein Wunder, dass Leckerschmeckern ihre Leidenschaft allzu oft anzusehen ist. Die Essener Ernährungsberaterin Silke Kayadelen verhilft ihnen bei einer Sat.1-Doku zu weniger Gewicht und mehr Lebensfreude.

Essen. 

Sie sind übergewichtig, man kann auch sagen dick. Und angeblich wissen sie nicht, warum. Silke Kayadelen, Ernährungscoach und Fitnesstrainerin aus Essen, kann es ihnen sagen. Sie sind „Secret Eaters“, heimliche Esser. Bei Sat.1 werden sie von heute an jeden Mittwoch (21.15 Uhr) „am Kühlschrank ertappt“ – und auf den richtigen Weg gepackt.

Silke Kayadelen kennt sich ja aus mit übergewichtigen Menschen. Bei „The Biggest Loser“ zeigt sie den Teilnehmern schon seit Jahren, wie sie sich gesünder ernähen können. „Aber Secret Eaters ist anders“, sagt sie. „Hier gibt es keinen Wettbewerb.“ Hier gibt es Erklärungen dafür, wie die Pfunde auf die Rippen kommen. „Viele können sich ja gar nicht erklären, warum sie so viel wiegen“, weiß die Expertin. „Wir kochen immer selbst“, sagen sie. „Ganz normale Sachen.“ „Tun sie auch“, sagt Kayadelen. „Aber die Frage ist ja auch, wie sie kochen. Und vor allem, wie viel sie davon essen.“ Dicke Saucen hat sie gesehen, die Fleischberge unter sich begraben. Oder Berge von Beilagen. Und alles wird mit Heißhunger verschlungen.

[kein Linktext vorhanden]Chips vorm TV, Schokolade am Computer

Das größte Problem aber liegt zwischen den Mahlzeiten. Wo man beim Fernsehen in die Chips-Tüte greift und am Computer zur Schokolade. Oder kurz vor dem Zähneputzen noch mal eben das halbe Schnitzel verspeist, das am Abend liegen geblieben ist. Von der Einkehr beim Burger-Brater oder dem Pils zum Feierabend ganz zu schweigen. „Viele Menschen stecken da in Mustern, die ihnen selbst gar nicht mehr auffallen.“

Kayadelen führt sie sechs Familien – darunter auch jeweils eine aus Essen und Gelsenkirchen – im wahrsten Sinn des Wortes vor Augen, indem sie überall in der Wohnung der Teilnehmer Kameras aufhängt. „Die Leute wissen das, haben es aber schon nach kurzer Zeit wieder vergessen“, hat die Ernährungsberaterin festgestellt. Was die XXL-Familien nicht wissen: Privatdetektive beschatten sie auch außerhalb ihres Zuhauses und decken jede weitere Ess-Sünde auf. Im so genannten „Raum der Wahrheit“ konfrontiert Kayadelen die Teilnehmer mit ihrem Essverhalten. „Das sieht nicht immer schön aus“, warnt sie, behauptet aber gleichzeitig: „Wir stellen keinen bloß.“

„Wichtig ist das Aha-Erlebnis“

Bleibenden Eindruck hinterlassen die Bilder dennoch. „Die meisten sind völlig schockiert über sich selbst.“ Und vielleicht gerade deshalb so empfänglich für ein zehnwöchiges Ernährungs- und Fitnessprogramm, in dem Kamera und Kayadelen sie immer wieder besuchen und begleiten. Am Ende steht nicht Kleidergröße 36. Aber darauf kommt es laut Kayadelen auch gar nicht an. „Wichtig ist das Aha-Erlebnis“, sagt sie. „Und dass die Leute in ihrem Leben etwas geändert haben.“ Weil sie ja oft auch leiden unter ihrem Gewicht. Physisch, vor allem aber psychisch. „Besonders die Kinder werden oft gehänselt.“

GesundheitAusgedacht hat sich „Secret Eaters“ der niederländische Erfolgsproduzent John de Mol, der einst auch „Big Brother“ auf den Bildschirm brachte. In Großbritannien ist die erste Staffel so gut gelaufen, dass mittlerweile eine zweite gedreht und gezeigt wurde. Muss für Deutschland nichts heißen, doch Kayadelen ist zuversichtlich. Zumal die Sendung in Deutschland etwas anders aufgebaut ist. „Bei uns“, sagt die Moderatorin, „gibt es deutlich mehr Emotionen auf dem Bildschirm.“